Damals in Afghanistan waren die Zimmer immer voller Fliegen. Und die Strassen auch.
Ich meine: richtig viele Fliegen. Es gab keine Mittel gegen ihre Anwesenheit.
Kaum war man eingeschlafen, landeten die ganz Mutigen bei den Mundwinkeln oder beim Tränenkanal. Echt EKLIG! Ich habe nur noch mit einem dünnen Stück Stoff überm Gesicht geschlafen.
Im Moment tummelt sich eine einzelne Fliege in meinem Büro, das links von mir in die offene Küche übergeht.
Gestern waren es noch zwei gewesen, die mich nervten. Patsch, mit einem Handtuch. Tot!
Diese andere hat die schlechte Angewohnheit entwickelt, meine Glatze als Landebahn zu nutzen. Oder sie setzt sich auf den Bildschirm. Oder umkreist mich wie ein Satellit. Sie nervt.
WARUM TUT DIE DAS NUR?
Der Raum, den wir uns teilen, ist doch über 30 Quadratmeter gross. Sie könnte auch ohne weiteres zu ihr in den nächsten Stock fliegen.
Denkste.
Die Sache ist nun die, dass heute beim Kaffee sich die Fliege in Klatschweite neben meine Tasse setzte. Und mit ihren Hinterbeinen ihren Flügeln entlang strich.
Da habe ich gedacht, ach was soll’s. Haben wir halt eine Fliege als Haustier. Die macht’s ja eh nur ein paar Tage. Und wenn die allein ist, gibt’s auch keinen Nachwuchs.
Vielleicht tönt das jetzt etwas bescheuert: Aber inzwischen mag ich dieses Viech. Irgendwie.
Liberopoulos meint
Eckart von Hirschhausen empfiehlt „Brosis“ sprich Fruchtfliegen als Haustiere. Sind genau so anhänglich wie Hunde, machen einen auf alte Früchte aufmerksam und zu guter Letzt machen sie auch viel weniger Dreck. Nur beim Weintrinken sind sie häufig schneller im Glas als der Mund ihrer Besitzer…