Ach ja, die AHV – welch ein Aufreger.
Ich meine, diese 3’675 Franken, die wir als Ehepaar jeweils im Dezember ausbezahlt bekämen, sollte die Bonus-Rente angenommen werden.
Als Ausgleich für die 14’700 Franken, die uns als Maximalrentenberechtigte, doch Ehepaar, jedes Jahr nicht ausbezahlt werden.
Kein Mensch weiss noch warum, ausser dass damit enorm viel Geld gespart wird. Bedeutend mehr auf jeden Fall als die 13. AHV-Zahlung kostete.
(Ich habe übrigens bis 70 AHV-Beiträge bezahlt und die Nettoempfängergrenze von 90 auf 91 Jahre verschoben.)
Nun kann ich sagen – nein, wir brauchen diesen 13. nicht.
Wir haben in den Jahren vor unserer Pensionierung die Beitragslücken unserer Pensionskasse geschlossen, haben zwanzig Jahre lang regelmässig in die 3. Säule Geld angespart.
Und ich arbeite weit übers Pensionsalter hinaus.
Das alles zusammengenommen können nicht alle.
Ich kenne deshalb in unserem erweiterten Bekanntenkreis sehr viele Pensionierte, für die eine 13. AHV—Rente eine echter Bonus wäre, ein Beitrag zur Lebensqualität.
Weil es nun mal so ist, wie mir schon mit 50 klar war: Mit der AHV können schon längst keine Existenzen mehr gesichert werden.
Es sind die 2. und 3. Säulen, die das tun.
Die AHV reicht für viele gerade für die Miete und die Krankenkasse, für Strom, Heizung, Telefon und knapp die Radiogebühr.
Nun hyperventilieren Politiker und -innen landauf, landab, wir könnten uns den 13. gar nicht leisten, die AHV würde damit an die Wand gefahren.
„Können wir uns nicht leisten“ – der Running Gag bei jeder Initiative.
Die Jungen müssten für die Alten bluten. Besonders die alleinerziehende 45-Jährige, die bei solchen Diskussionen immer mal wieder auftaucht, weil die anders als die meisten Rentner sehr knapp durch muss.
Schön.
Doch das eigentliche Problem wird mit all den von einer PR-Agentur formulierten Abstimmungssätzen („13. AHV für Millionäre, Skandal!“) verwedelt.
Weil niemand – okay: kaum jemand – sich getraut, dieses anzugehen: Die Erhöhung des Rentenalters.
Wenn ich mir die Umfrageergebnisse anschaue, dann ist es in der Tat so, dass ü65-Jährige für die 13. AHV sind, unterstützt von den 50-Jährigen plus (Prinzip Hoffnung).
Während die 65-Jährigen plus für eine Erhöhung des Rentenalters sind, sind alle anderen strikt dagegen.
Offensichtlich haben diese Alterskohorten den Ernst der Lage nicht erkannt, sind sie mit ihrer Uneinsichtigkeit dabei, die AHV an die Wand zu fahren.
Um mal so zu argumentieren, wie die Gegner der 13. AHV es tun.
Mit dem Unterschied, dass das starre Rentenalter tatsächlich zu schweren Verwerfungen führen wird.
Um es auf den Punkt zu bringen: Ja, man kann auf die Bonus-Rente verzichten. Aber auf die Erhöhung des Rentenalters, beispielsweise gemäss dem Stufenmodell der Jungfreisinnigen, auf keinen Fall.
Der 13. mag nach der Abstimmung für immer vom Tisch sein. Doch die Diskussion ums Rentenalter wird nicht mehr gestoppt werden können.
Die Abstimmungdiskussion zur 13. AHV-Zahlung ist ein Scheingefecht, um vom bevorstehenden Sozialkonflikt abzulenken.