Im südafrikanischen Durban findet die Fortsetzung des Klimagipfels von Kopenhagen statt. Rechtzeitig dazu wird gemeldet, dass die Schweiz den wärmsten November seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt.
Einmal abgesehen davon, dass ich diesen verlängerten Herbst genossen habe, wäre er, die Temperaturen des letzten Novembers dazugezählt und dividiert durch zwei, auch nur durchschnittlich gewesen.
Interessant fand ich im Durban-Zusammenhang eine Reportage auf Radio DRS vor zwei Tagen. Da schildert der Reporter die Auswirkungen im Norden von Nigeria. Eine Frau spricht folgenden Satz ins Mikrofon: „Als ich noch jung war, hat es immer am 20. Oktober zu regnen begonnen und das dauerte bis Januar, dann konnten wir ernten.“ Das sei jetzt nicht mehr so.
Wow. Die hatten Wetter aufs Datum genau.
Der Reporter stellt dann fest, dass er das Dorf, das er besuchen wollte, wegen Hochwasser im Moment nicht erreichen kann. „Aber schon bald wird hier wieder Dürre herrschen.“ Wegen des Klimawandels, verursacht durch den CO2-Ausstoss des reichen Nordens.
Und dann kommt der erstaunliche Schnitt.
Die einstigen Wälder der Gegend seien kahl geschlagen worden, weil die Leute das Brennholz völlig ineffizient nutzten. Eine deutsche Hilfsorganisation baue den Bewohnern Öfen, die nur noch einen Sechstel des Brennholzbedarfs benötigen. Abspann und Konklusion: Der Norden als Verursacher der Klimaerwärmung muss dem Süden mehr Hilfsgelder schicken.
Delete „Kolonialismus“, paste „CO2“.
Urs Gygli meint
Ich bewundere immer wieder Ihren Optimismus, mit dem Sie versuchen, unser Staatsradio, das Staatsfernsehen und die Qualiätspresse ernst zu nehmen und die Hoffnung nicht aufgeben, doch noch etwas Gescheites oder Zutreffendes darin zu finden.
Gotte meint
deutscher rotwein (http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,799044,00.html) – ich weiss nicht, wie man ernsthaft den klimawandel bezweifeln kann.
M.M. meint
Gebe mich geschlagen, ich meine, wenn das der SPIEGEL schreibt.