Es ist erstaunlich ruhig geblieben nach dem „Geheimtreffen“ der bürgerlichen Parteien CVP, FDP und SVP vom letzten Mittwoch.
Was man hört: die Runde ist ziemlich ergebnislos auseinander gegangen. Über die National- und Ständeratswahlen soll man gar nicht geredet haben.
Die beiden Anlehnpartner FDP und SVP nerven sich derweil über die Christdemokraten. Hatte man aufgrund der zumindest strategisch geschickt eingefädelten Einladung des Wirtschaftskammerdirektors geglaubt, man könne die Spreu vom Weizen trennen, sah man sich einer ziemlich geeinten CVP-Vertreterschaft konfrontiert.
Die an diesem Mittwoch keine Entscheidung zu Gunsten einer Büza treffen wollte.
Unsicherheit besteht beim FDP-SVP-Gespann vor allem über die Frage, wie schwach der neue CVP-Präsident ist.
Vertreter der beiden Parteien sagten uns am Wochenende, der sei nicht wirklich ernst zu nehmen. Zumal er im konservativen Lauftental ein liberaler Exot sei.
Dass der stark sein könnte, diese Vorstellung, so muss man folgern, scheint derzeit nicht innerhalb des Welterklärungshorizonts der wichtigen Player der beiden bürgerlichen Parteien zu liegen. (Ausgeblended wird auch die Stellung von Frau Schneider-Schneiter in der Partei.)
Es ist also alles offen, wobei die CVP in der politisch angenehmen Lage ist, im Gegensatz zur FDP gleich mehrere Optionen offen zu haben, nicht zuletzt deshalb, weil man weder bei den Regierungs- als auch Landratswahlen irgendwelche Personalprobleme hat.
Der Ball liegt nun wieder beim Wirtschaftskammerdirektor.
Er muss nun recht schnell entscheiden, ob die FDP erneut mit Frau Pegoraro ins Rennen steigen will oder nicht.
(Es scheint zudem so, dass Herr Lauber nicht die geringste Lust verpürt, im Duo mit seiner Kollegin Wahlkampf zu betreiben. Und auch mit Herrn Weber, dem Angezählten, lässt sich nicht punkten.)
Erst wenn er diese Frage geklärt hat, können erneut Büza-Gespräch stattfinden, allerdings mit einem erweiterten Teilnehmerkreis, (man wird, was die Nationalratswahlen anbelangt, Frau Schneider-Schneiter nicht nochmals übergehen können).
Und die SVP muss sich entscheiden, ob sie mit einem oder mit zwei Kandidaten in den Wahlkampf zieht. Wobei schon jetzt feststeht, dass ein zweiter Regierungssitz für die Partei nicht drinliegt.
Mit anderen Worten: Auf die CVP als Spielverderberin zu zeigen und selbst unbequeme Hausaufgaben nicht an die Hand zu nehmen, geht nach diesem Mittwoch nicht mehr.
Die Zeit drängt.
Bis im Mai müssen die beiden Parteien die ihre Personalprobleme in der Regierung vom Tisch haben.
Gut möglich, dass die CVP die Zeit nutzt, die Konditionen in der bürgerlichen Mitte zu sondieren. Und um ein paar, im Grunde genommen simple, arithmetische Aufgaben zu lösen.