Im Moment gibt es nichts Spannenderes als diese Europameisterschaft.
EU gegen UK.
Nachdem die Remain-Staatschefs im Eiltempo die Verhandlungseckwerte am Samstag „unanimously“ durchgewunken haben, soll es derzeit 1:0 für die EU stehen.
Ich verfolge die Debatte seit der Abstimmung und erst recht seit Frau May gewählt wurde mit grossen Vergnügen. Durchaus eine imponierende Frau, die mit lediglich vier, seien wir höflich, mit fünf Sätzen Politik betreibt.
Weniger geht nicht.
Oder doch? Im Moment hat sie sich auf ein einziges Statement zurückgezogen: Man müsse die Tories wählen, beschwört sie die Wähler von Schottland bis Cornwall, damit sie gestärkt in die Verhandlungen mit der EU einsteigen kann.
Ob die Frau in einer Fantasiewelt lebt , oder wie Herr Juncker meinte, in einer anderen Galaxie wird erst klar werden, wenn die Verhandlungen richtig Fahrt aufgenommen haben.
Das dürfte im Herbst der Fall sein.
Unterhaltsam sind derweil die kleinen Geschichten am Wegrand.
Etwa die vom ehemaligen britischen Botschafter in Irland, der den irischen Pass beantragt hathttp://www.independent.co.uk/news/uk/politics/brexit-irish-citizenship-uk-ambassador-ireland-sir-ivor-roberts-eu-passport-a7711006.html – wer irische Vorfahren hat, kann das machen – weil er einen Wohnsitz in Italien hat und künftig am Zoll nicht Schlange stehen möchte.
Oder die Schwester von Boris Johnson, die für die Lib Dems kandidieren wollte, um im Parlament gegen den Austritt aus der EU zu bekämpfen. Geht nicht für Neumitglieder, beschied man ihr, handelt sie jedoch bereits als mögliche Kandidatin für das Amt des Mayor of London.
Tony Blair will sich „die Hände schmutzig machen“ und wieder in die Politik einsteigen.
Interessant sind auch die Zahlen, die herumgeboten werden. 60 Mia. Euro soll UK bei der Exit-Kasse einzahlen. Ob da die 2 Milliarden Euro schon eingerechnet sind, zu der die EU das Land verdonnert hat, weil England seit Jahren nichts gegen den Zollbetrug chinesischer Händler unternimmt?