Ach was habe ich mich heute amüsiert, an diesem Bericht über die Sparaktion der Baselbieter Regierung im Lokalblatt.
Da sassen sie da, die Wiedergewählten und der eine Abgewählte und machten auf Ernst.
Hei ist das lustig, wie und wo der Landkanton sparen will. 130 Lehrer sollen, lesen wir, wegrationalisiert werden – klar doch: Nach den Wahlen ist nach den Wahlen und damit die Bildung nicht mehr die wichtigste Investition in die Zukunft des Landkantons.
Entlastungspaket wird das Sparding genannt, ein Beispiel für bestes Neusprech. Denn Entlastung heisst in Tat und Wahrheit Belastung.
Für irgend wen und am Schluss für alle.
Der beste Gag der Baselbieter Sparübungen ist diese Idee, sämtliche Staatsverträge mit dem Kanton Basel-Stadt zu überprüfen und auch hier Geld zu sparen. Mindestens 10 Mio. Franken.
Es darf herzhaft gelacht werden.
Beste Stelle im Skript für die Pressekonferenz ist die, wo die Regierung des Landkantons sagt, dass das Baselbiet schliesslich ein kleineres Prokopfsteueraufkommen habe, als die Städter, deshalb müsse man auch weniger bezahlen.
Das ist die eigentliche Bankrotterklärung dieser Regierung und der an der Sparübung beteiligten Parteienthinktänkler.
Denn der Landkanton ist wieder dort angelangt, wo er während langen Jahren nach seiner Gründung war: im Armenhaus.
Na gut, auf einem etwas höheren Niveau.
Doch die Perspektiven sind schlecht, weil keine Besserung in Sicht ist – auf der Einnahmenseite. Und es wird in den nächsten zehn, zwanzig Jahren nicht besser werden.
Die Baselbieter Finanzblase ist geplatzt. Mit einem lauten PENG!
Vielleicht wäre es nun an der Zeit, mal über Alternativen nachzudenken. Ernsthaft. Zum Beispiel, dass die beiden Basel wieder zusammenfinden und damit jede Menge teuren Leerlauf vermeiden.
Das wird noch etwas dauern. Weil die vereinigte Baselbieter Politkaste sich der Träumerei hingibt, es werde aus eigener Kraft mal wieder anders werden.
Alles fundamentalen Daten sprechen gegen diesen Wunschtraum.
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Ergebnis der letzten Umfrage:
Ist Martin Wagner glaubwürdig, wenn er Herrn Blocher angreift?
- Nein, das ist doch alles nur Show! (40%, 51 Votes)
- Ja, endlich sagt das mal einer! (30%, 39 Votes)
- Wer bitte ist Martin Wagner? (30%, 39 Votes)
Total Voters: 129
Gotte meint
vielleicht hätte der denk-panzer (think-tank) auch etwas heterogener zusammengesetzt sein sollen: mir stehen die haare zu berge, wenn ich lese, dass beispielsweise keine einzige frau dabei war. die vorschläge sind der brüller, die signale sind klar: abbau bei bildung und öv. wie zukunftsweisend.
Anton Kelller meint
Die Wählende haben sich die Regierung selbst ausgewählt. Offensichtlich ist für die Mehrheit in BL Bildung unwichtig. Nur weshlab reduziert man nicht die Bildungsbürokratie?
Michael Przewrocki meint
Solange in den jeweiligen Kantone die eine rsp die andere Partei dominiert wirds nichts aus einer Fusion. Warum wohl? Aus Abwahlangst. Aus gleichem Grund wird nichts gegen die elende Luftverschmutzung in der Stadt durch die Autoschwemme getan.
Michael Przewrocki meint
Ein(e) BL-LehrerIN meinte er/sie müsse nicht nur die Schüler, sondern auch die Eltern erziehen. Sind jetzt die Politiker dran? Die sind nicht ganz bei Trost.
LINDER meint
Korrekt. Das ist jetzt präzis der Zeitpunkt, wo es endlich strategisch und auch taktisch Sinn machen würde, die Vereinigung der Halbkantone in die Hand zu nehmen. Weshalb?
Bisher galt dies als unmöglich, weil BL mit Pokermine davon ausging, mit dem Kanton BS eine Ramschaktie zu kaufen, und manche Politiker immerzu forderten: ‚Macht mal zuerst Eure Hausaufgaben…‘. Jetzt, wo immer mehr klar wird, wer die überschätzte Aktie mit Tauchpotenzial bei dieser Gegenüberstellung ist, tun sich neue Optionen auf: Die Fragestellung ist nun nicht mehr diese: Wollen wir die Halbkantone BS & BL fusionieren?
Sondern diese: Müssen wir aus Gründen der Effizienz und der Schwäche eines der Halbkantone nun die Wiedervereinigung angehen? Damit wir genügend Geld einsparen bei der Verwaltung, die es vermeiden lässt, keine Kahlschlag-Methoden anwenden zu müssen bei den Sparaktionen. Ist ja gesamtheitlich wirr: Alle schwören auf gute Bildungschancen für alle, aber bei den Lehrern wird gespart, anstatt bei der doppelten Bürokratie der beiden Halbkantone. Es ist Zeit, diese Dinge nun anzugehen, anstatt sich in Details zu verlieren, aus Gründen von Eigenbrötlerei und fehlendem Durchblick.
l.h meint
der thinktank ist die spitze der realsatire. als ob auch nur ein einziger unabhängiger experte die bücher des kantons geprüft hätte.