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Ich bitte Sie, arbeiten wird ja masslos überschätzt

21. April 2014 By M.M.

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Eigentlich habe ich die drei Jahre Lehrzeit im Büro mehr oder weniger verträumt. Meine liebste Beschäftigung in diesen drei Jahren war denn auch die Post austragen.

Wobei nur die Frischlinge des ersten Jahres das Privileg hatten, sich ganz dieser Art von Müssiggang hinzugeben. Anschliessend galt es ernst.

Die Büros des Unternehmens waren dem Aeschengraben entlang auf verschiedene Gebäude verteilt, so dass ich locker den halben Morgen mit Tagträumereien vertrödeln konnte.

Ganztagsträumer – das Wort ist bei mir kürzlich hängengeblieben – wäre der ideale Beruf für mich gewesen.

Mit vierzehn habe ich in einem Aufsatz geschrieben, ob das denn die Realität sei, diese Wachphase. Ob denn nicht die Träume nachts die eigentliche Wirklichkeit sei.

Mein damaliger Lehrer, einer aus der Jenzer-Dynastie aus Arlese, schrieb neben die Noten (Inhalt 6, Grammatik 3.5) die Bemerkung: Dass nicht der nächtliche Traum sondern die Schule am Tag die Realität sei, beweise seine Existenz.

Zwei Jahre später ist er mit seinem schnittigen VW Karmann tödlich verunglückt.

„Ich bitte dich, arbeiten wird ja masslos überschätzt“, sagte ich kürzlich einem Bekannten, der mich fragte, ob es mir denn nicht langweilig sei.

„Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass du nichts mehr machst,“ meinte lachend.

Ich muss einen eigenartigen Eindruck auf die Leute in meiner Umgebung gemacht haben, in diesen letzten vierzig Jahren.

Danke der Nachfrage: es ist mir nie langweilig.

Allerdings: Ich überlasse den Tag nicht einfach sich selbst, lasse mich von ihm treiben. Ich inszeniere ihn mit Lücken, ich tagträume ihn mit offenen Fragen.

Es ist ein ausgesprochen grosses Vergnügen, seine Tage mit Tagträumen zu vertrödeln.

Kategorie: Müssiggang Stichworte: Müssiggang

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. U. Haller meint

    22. April 2014 um 08:20

    Lehrer…. Hatten auch so ein Exemplar, BB, ein Romand. Der hat sich immer damit gebrüstet »Isch war in Copenhague, als die deutschen Truppen milneufcentquarante am Banoff angekommen sind. Alle aben, isch auch, die And zum deutschen Gruss eroben. Mon dieu, war das un spectacle…..«. Das, und seine Ratschläge an die Schüler (damals so um die 16), zu Hause so wie er nur noch nackt herumzulaufen, haben dazu geführt, dass er geschasst wurde. Hat dann mal, wie man später vernahm, einen Strick genommen. – Noch dies: Paul – damaliger Freund meines Bruders – muss hingegen ein sehr sympathischer Typ gewesen sein.

  2. Michael Przewrocki meint

    22. April 2014 um 07:17

    Andere Lehrer, selbe Schule. S nach Pensionierung selbst aus dem Leben geschieden. An Klassenzusammenkunft erfahren dass W. Deutschlehrer dasselbe Schicksal(Depression)erleiden musste. Zuviele Aufgaben angenommen. An KV-Aufsatzprüfung nach 90min. Denkblockade sich dank seiner Technik aus dem Schlammassel gerettet und 5-6 erhalten just im Jahr des Ablebens.

  3. Michael Przewrocki meint

    22. April 2014 um 05:21

    Paul, Offizier, Lehrer am PG in Muttenz, leider beim schnellen Einrücken ins Militär zwischen Rheinfelden und Möhlin von einem Lastkraftwagen beim Ueberholen getroffen. So schade!

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