Diese Woche sorgte Theresa May mit einem tonlosen Sekundenclip für einmal für positive Schlagzeilen. Dank Lippenlesern bekamen ihren harschen Wortwechsel mit Jean-Claude Junker ein breites Publikum mit.
Man denkt ja sofort an eine Dienstleistung respektive an eine Technik für Gehörlose, wenn man etwas über „Lippenlesen“ liest. Also wenig interessant für den Rest. Doch das ist keineswegs mehr so.
Wer Lippenlesen beherrscht, ist heutzutage ein gefragter Spezialist.
Das kann man schon daran ablesen, dass beim Fussballspiel und in der Politik immer mehr Akteure ihre Hand vor den Mund halten, wenn sie sich etwas mitteilen wollen, das die übrige Welt nicht mitbekommen soll.
Was darauf hinweist, dass man sich inzwischen bewusst ist – dort draussen am Bildschirm liest immer jemand mit.
Tatsächlich beschäftigen die grossen Networks inzwischen Frauen und Männer mit dieser speziellen Ausbildung, um so Dinge zu erfahren, welche eigentlich nicht für die Öffentlichkeit gedacht sind. Und für einen Scoop taugen.
So liefern denn Lippenleser immer öfters die Schlagzeilen des Tages.
Beispielsweise diese Woche eben mit diesem scharfen Wortwechsel zwischen Theresa May und Jean-Claude Juncker: „What did you call me? You called me nebulous.” Die Briten freuten sich dank der Vertonung für ein paar Sekunden über eine kämpferische Prime Minister.
Übrigens: Auch die Polizei setzt die Spezialisten für verdeckte Ermittlungen ein und Anwaltskanzleien und Gerichte zur Auswertung von tonlosen Beweisvideos.
Mit anderen Worten: Lippenleser ist ein Beruf mit Zukunft.
Hashtag: #fürwasmansichauchnochinteressiert
Michael Przewrocki meint
Farbbilder haben hier wieder Zukunft!
M.M. meint
Wenn sie fast wie s/w daherkommen 🙂
Nebenbei: Bild mit dem iPhone XS aufgenommen.