Das ist eine interessante (nationalkonservative) These, die da Herr Zanetti zur Diskussion stellt:
Dereinst war die FDP ein Partei von Nationalkonservativen wie
Ulrich Bremi, Hans Letsch, Heinz Allensbach, Ernst Cincera, Peter Spälti, Willy Neuenschwander, Rico Jagmetti, Jean-Pierre Bonny, Felix Auer, Ernst Rüesch, Suzette Sandoz oder Geneviève Aubry – um nur einige zu nennen.
oder auch „durchwegs Freisinnige oder Liberale“ genannt.
Dann mutierte die FDP zu einer Partei von „Liberals“, im angelsächsischen Sinn von Linken also.
Die nationalkonservativen FDPler wechselten zur SVP, weshalb diese heute nichts anderes als die „ursprüngliche“ FDP ist.
Der intensiv geforderte Schulterschluss wäre demnach nichts anderes als die Heimkehr des Freisinns zu seinen Wurzeln.
(Wenn dem so ist, dann ist also die abgespaltene BDP der Restposten der (mit Hilfe der zerfallenen, zuletzt fremdentümmelnden „Demokratischen Partei) 1971 gegründeten SVP. )
Nun ist Herr Zanetti derzeit nicht der einzige, der solches verkündet. Man könnte doch glatt die Ansicht vertreten, da sei vor den nationalen Wahlen eine gut orchestrierte Kampagne am laufen.
Fakt ist, dass die Geburtshelferin für den fulminanten Siegeszug der SVP die damals von Herrn Blocher in Personalunion präsidierte AUNS war mit ihrem Abstimmungskampf von 1986 gegen den UNO Beitritt.
Die liberale Deregulierungspartei FDP stolperte politisch – verkürzt dargestellt – über ihren Slogan „Mehr Freiheit, weniger Staat“. Schlusspunkt nach jahrelangen Liberalisierungserfolgen 2002 mit der Niederlage bei der Stromliberalisierung, Stichwort „service publique“.
Der Wirtschaftsliberalismus hatte sich überlebt, die Vordenker waren pensioniert und der verbleibende Rest von der SVP unter Filzverdacht gestellt.
PS: Die Argumente von FDP-Parteipräsident Müller gegen einen Schulterschluss mit der SVP in der heutigen NZZ am Sonntag sind mickrig. Es mangelt ihm an historischem Bewusstsein.