In den 90ern – wir hatten noch Saisonabos fürs Theater – konnte man die Uhr danach richten – egal, was gerade gespielt oder gesungen wurde, nach spätestens 10 Minuten Laufzeit kam dieser Mann in Unterhosen auf die Bühne.
Der Mann in Unterhosen, die Frau in Unterwäsche sind seit Ende der 60 Jahre feste Bestandteile jeder Aufführung.
Heute schaltest du egal welchen Kanal zu welchem Thema auch immer ein – keine zehn Minuten auf Sendung fällt das Stichwort „Klimawandel“.
Weil, das passt immer und überall.
Ich denke, da wird sich in den nächsten fünfzig Jahren auch nichts mehr ändern.
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Ich bin froh, dass die heissen Tage der letzten beiden Wochen nun vorbei sind.
Obwohl wir die Hälfte der hochsommerlichen Hitzewelle in London mit angenehmen so um die 20 Grad verpasst haben.
Klar, es war heiss.
Und die Wetterkarten von der Nordsee bis zum Mittelmeer tief rot eingefärbt.
Was vorgestern noch „Klimawandel“ und gestern „Klimaerwärmung“ waren, ist heute nachrichtenmässig die „Klimaerhitzung“.
In Basel hat eine Journalistin gar 56 Grad Hitze gemessen – auf dem Betonboden am Aeschenplatz.
Kein Scherz.
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Früher war das im Süden im Sommer so: es war heiss. Und trocken.
Weshalb ganz Nordeuropa im Sommer dorthin gefahren. Weil: Endlich trocken und heiss.
Immer dann, wenn es trocken und heiss war, brannten im Süden Wälder.
Brandstiftung, meldeten die Nachrichten.
Na klar doch, Brandstiftung, wusste auch das geneigte Publikum.
Irgendwelche griechische oder süditalienische oder spanische oder korsische Spekulanten hatten mal wieder Wald in Bauland abgefackelt.
In den letzten Wochen hat es wie jedes Jahr gebrannt.
Die Ursache: Die Klimaerhitzung.
Es soll nebst Journalisten tatsächlich noch andere Leute geben, die ernsthaft daran glauben, so ein Stück Holz könne sich von selbst entzünden.
Oder von dieser berühmten Glasscherbe im Wald in Brand gesetzt werden.
Quatsch.
Entweder ist Blitzschlag oder Brandstiftung (inkl. weggeworfener Zigarette) die Ursache für die Feuer.
Oder Stromleitungen.
In Griechenland wurden eben 79 Personen verhaftet, denen Brandstiftung vorgeworfen wird.
Im Süden nichts Neues.
Rampass meint
Klimaerhitzung?
Dass im Sommer öfters mal der aufgeweichte Teer an den Schuhen kleben bleibt – keine neue Erkenntnis. Nur gab’s dazu keine Temperaturmessungen.
Letzte Woche: 37 Grad in der Magadino-Ebene (nicht von SF gemessen, sondern im Display des Autos aus D angezeigt). Die Strassenarbeiter waren täglich mit der Montage von Leitplanken beschäftigt. Der Hoch- und Tiefbau lief sowieso weiter. Fazit: Entweder lesen die keine Zeitung oder die „Klimaerhitzung“ gibt’s nicht oder es ist ganz einfach Sommer.
Michael Przewrocki meint
Hab die sichere Stelle aufgegeben. Die allerbeste Lebensentscheidung. Haupsächlich wegen Hitzestau und schlechten Arbeitsbedingungen am Arbeitsplatz. In fremdem Neubau ohne Kühlidee erbaut. Am alten Standort die selben Abgasprobleme unter dem Fenster. Da Diesellok Hafen dort Abluftschacht von Garage unter den Fenstern…
Walter Basler meint
Natürlich entzündet sich ein Wald höchst selten von alleine. Aber je heisser das Wetter, umso trockener der Wald, umso eher entzündet er sich wegen menschlichem Einfluss wie weggeworfener Zigarette oder ähnlichem.
Lernt man eigentlich schon bei den Pfadi, wo gemeinsames Pinkeln aufs Lagerfeuer zum Abschlussritual jeder anständigen Übung gehört.
Michael Przewrocki meint
Im Kannenfeldpark scheint auch Pinkeln aufs Grillfeuer die letzte Lösung zu sein. Flaschenfüllen wegen der unsäglichen Springbrünneli total Vergessen. Oder die lange Strecke zum Brunnen an Haltestelle 1er/36/38/31.
Patrick meint
Natürlich kann man Witze über die Berichterstattung zum Klimawandel machen, manche Medienbeiträge haben ja durchaus einen hohen Fremdschämfaktor. Die Witze ändern aber leider weder etwas am realen Problem der menschgemachten Erderwärmung noch mildern sie den Ernst der Lage.