Derzeit sind 23.3 % der Schweizer Bevölkerung über 60 Jahre alt. Ich gehöre zu diesen Glücklichen. Zu den Glücklichen deshalb, weil meine Generation anders als die meiner Eltern und Grosseltern und die davor lassen wir mal grosszügig weg, während nun 66 Jahren in einem friedlichen Europa des Überflusses gelebt haben.
Seit 66 Jahren immer nur aufwärts, weil sich meine Generation statt sich in Kriegen die Köpfe blutig zu schlagen, sich den schönen und guten Seiten, das so ein Leben bieten kann, widmen konnte. Und den technischen Entwicklungen, die aus einem einzigen Grund gemacht wurden, uns das Leben noch ein wenig angenehmer zu machen. Wir konnten ohne von Regierungen gegängelt oder von Gesetzen übermässig eingeschränkt zu werden, unserer Arbeit nachgehen und haben so einen doch erheblichen Wohlstand erarbeitet.
Jeden Tag, habe ich gestern in Zürich in einer interessanten Runde gelernt, steigert sich meine Lebenserwartung um weitere sechs Stunden. Ha, habe ich da gedacht – ein Wunder: Jeder neue Tag hat für mich sage und schreibe 28 Stunden!
Im Jahr 2030, das ich noch locker erleben werde, sind bereits 31 % über sechzig. Die Schweiz, sagt man, ist am Überaltern.
Huch!
Huch?
Ach Leute, lasst uns und das mal ganz locker angehen. Zum einen ist „Überalterung“ nicht wirklich ein demografischer Begriff. Die Bevölkerung setzt sich halt irgendwie zusammen, aus Jungen und aus Alten und dazu noch aus Kindern. Und zum anderen ist die Erwerbsquote viel wichtiger. Und an der wird sich in den nächsten Jahren in der Schweiz nichts ändern. Nicht zuletzt auch dank der Zuwanderung.
Die aktuelle Geschichte zeigt, dass Gesellschaften mit einem verhältnismässig grossen Anteil junger Menschen (15 – 24jährige) ein stressigeres Leben führen (Tunesien, Ägypten, Pakistan aktuell rund 20 %, Libyen 17.3 %), als Bevölkerungen mit einem höheren Anteil älter gewordenen Männern und Frauen.
Die Babyboomer, zu denen ich gehöre, die in den nächsten Jahren mit Arbeiten aufhören, werden nicht in die Armut abstürzen. Diese Leute haben Geld zusammengespart, wie keine Generation zuvor. Deshalb ist, rein statistisch gesehen, die Vermögensverteilung in der Schweiz viel ausgeglichener als in anderen Ländern. Zwar wird immer behauptet, dass 10 % der Leute in diesem Land 70 % des gesamten Vermögens besitzen. Doch das ist Reichstenlistechabis. Denn die Pensionskassenguthaben werden in diesen Statistiken nicht einberechnet.
Die Vermögen sind sogar gerechter verteilt als beispielsweise in Schweden – weil die weniger sparen und dafür mehr vom Staat erwarten als die Schweizer.
Wir werden also auch weiterhin auf der Insel der Glückseligen leben. Auch dank reichen, älteren Zuwanderern aus dem umliegenden Europa.
Noch ein paar Zahlen aus dem Jahr 2030 zu den 60+Jährigen (Zahlen UNO):
- Deutschland 36.5 %
- Italien 34.8 %
- Frankreich 30.4 %
- Österreich 32.5 %
- Japan 37.9 %
- USA 25.3 %
- China 23.4 % oder 342 Mio.
h.s. meint
M.M., Obwohl ich mit Ihren Analyse nicht einverstanden bin, dass die Ueberalterung kein Problem da stellt, bin ich froh dass Sie endlich den Lautsprecher Uli Mäder Paroli bieten. Diese Vermögensverteilung ohne Berucksichtigung von Renteanspruche und privatem Autobesitz, sowie die Verwendung von Steuerdaten zu Wertschätzung (Eigentumshaus nur 60% des Marktwerts) dient lediglich eine politische Agenda. Mit Freiheit von Wissenschaft hat dies nichts mehr zu tun. Es ist traurig, dass so viele diesen „Wissenschaftler“ auf den Leim gehen.
Bei die Ueberalteungdebatte möchte ich nur noch Kurz festhalten, dass in die deutsche Debatte die Generation die jetzt Zwischen 60 und 70 ist, als die Goldenen betrachtet wird. Als Sandwichgeneration gilt die zwischen 40 und 50. Die sind immer zu spät. Aber das hat ja schon Gorbatjschow gesagt. Wer zu spät komt bestraft das Leben. Zudem geht die Frage über die Finanzierung des Alters. Ein Sparkapital ist schön, aber Geld was nicht arbeitet kann mann nicht essen. Da aber dieses Geld in der Zukunft nicht innerhalb der Grenzen gebraucht wird muss es extraterretorial eingesetzt werden. Und somit ist es fremde Richter unterworfen.
Mittelmass meint
Ich finde es ok so, möchte keine chinesischen Verhältnisse hier, türkische schon gar nicht. Darum bin ich auch bereit länger zu arbeiten.
Das mit der Vermögensverteilung ist auch so eine sozialistische Spielart um die Leute kirre zu machen, Neiddebatte.
Würde man die Millionäre aus dem Land treiben ginge die Schere wieder ein bisschen zu, aber wer glaubt das es uns dann besser ginge ist selber Schuld.