„Slow down“ lautet derzeit unser Reisemotto.
Weshalb wir für den nächsten zweitägigen Stopp nur gut zwei Stunden mit dem Auto unterwegs waren. Plus zuvor eine halbe Stunde mit dem Boot auf dem Mekong.
Als wir zu unserem Minibus gingen, kamen uns mit Rucksacktürmen vollgepackte Backbacker entgegen, die eben aus dem Linienbus gestiegen sind und nun im Rudel runter zur Anlegestelle trotteten, um ein Boot zu einer der Inseln zu ergattern.
Die Hotelbungalows und Guesthouses sind jetzt dort meistens ausgebucht. Es herrscht Hochsaison.
Das sind so die Momente, in denen es unsereiner ungemein schätzt, sich nicht um so alltägliche Dinge wie Hotelzimmer, Weiterfahrten, sei es auf dem Wasser oder über die Landstrasse, kümmern muss.
Auch die Inlandflüge sind inklusive.
Der einzige Halt, den wir heute eingelegt haben, galt dem Besuch der grössten Wasserfälle Südostasiens, (Zutrittspreis 7 USD pro Person für Ausländer, vom Guide bezahlt).
Das zerklüftete Felsenband, über das sich der Mekong, ohne auch nur kurz innezuhalten, in die Tiefe stürzt, um sich dann schäumend und sprudelnd und tosend wieder zu beruhigen, dieses Karstgebirge aus steinhartem Granit also, erstreckt sich über mehrere Kilometer hin zur kambodschanischen Grenze.
Jedoch, auch der Rheinfall ist imposant, so nebenbei bemerkt.
Weiteres Highlight: der Capuccino bei den Wasserfällen. In Laos bauen sie – dank den Franzosen- ausgezeichneten Kaffee an, den man jedoch nur selten serviert bekommt.
Geht in den Export, erklärt uns unser Guide.
Wir sitzen oder besser: wir liegen unsere Zeit in einer Oekolodge ab. Sehr geschmackvoll eingerichtet, 4-Stern-Klasse.
Eine Kuhherde zieht mal von rechts nach links durch die Kulisse und eine halbe Stunde später von links nach rechts. Glockengeläut inklusive, als wäre man bereits wieder zuhause.
Wären da nicht diese hochsommerlichen Temperaturen.
Der Ventilator überm Kingsizebett dreht seine Runden und scheucht die stickige Luft aus dem Zimmer. Eine Klimaanlage gibt es nicht, deshalb Oekolodge.
Beim Wegdösen im Hängebett aus Bambus auf der Veranda kann man ohne sich gross anstrengen zu müssen, nach Afrika fantasieren.
Jetzt zieht eine Herde Wasserbüffel vorbei.
Wir haben programmfreie Tage in Laos eingeschoben, weil derzeit in Vietnam, unserer nächsten Station, noch bis am 21. Februar landesweit Feiertage herrschen.
Was bedeutet, dass während diesen Wochen in diesem Land nun gar nichts läuft, weil alle bei ihrer Familie weilen.
Weshalb Guides und Fahrer nur mit Sonderzuschlägen ihre Dienste anbieten. Unwillig.
Was soll’s. Wir langweilen uns sowieso nie.
Zudem verspricht die Menükarte andere Gaumenfreuden.
Ergo ist Genussessen angesagt, was bekanntlich keinen Hunger voraussetzt.