Ich würde ja nicht so weit gehen, um, angelehnt an den Farner-Satz, ernsthaft behaupten zu wollen, die SP könne aus jedem Kartoffelsack einen Regierungsrat machen.
Jedenfalls, kurz vor Torschluss hat sich gestern auch noch die NZZ zu den Basler Regierungsratswahlen geäussert.
Sie festigt in ihrer Kurzrecherche das Bild, das sich in den letzten Monaten mit Aticis Auftritten gefestigt hat: Da wird ein Mann Regierungsrat, dessen politischer Leistungsausweis äusserst dürftig ist.
Ja und dann sein Deutsch, besser: die Beherrschung der deutschen Sprache in Schrift und in politischen Debatten.
Die ist schlicht unter dem Niveau, das man erwarten muss, der Mann ist schliesslich Akademiker und hat zahlreiche Arbeiten zu Wirtschaftsthemen und Europafragen abliefern müssen.
Oder hat er die auf Englisch geschrieben? Man weiss es nicht.
Christian Wasserfallen, Nationalrat FDP, der mit ihm in der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur sass, sagt gegenüber der NZZ: Atici habe in den Sitzungen fremdbestimmt gewirkt.
Aticis Anträge seien dermassen geschliffen dahergekommen, dass es den Eindruck gemacht habe, er sei gebrieft worden. Sprich: Atici habe Anträge von aussen in die Kommission getragen. «Er hat wie ein Briefträger gewisser Kreise gewirkt», sagt Wasserfallen
Bei Diskussionen zu anderen Themen oder bei spontanen Anliegen sei Atici hingegen kaum in Erscheinung getreten.
Nun kommt das alles ein wenig zu spät.
Der Mist ist geführt, die über das Ergebnis entscheidenden Wahlzettel längst abgeschickt.
Atici wird gewählt, nicht weil er der bessere Kandidat ist, sondern weil er als Mann mit dem SP-Gütesiegel gewählt wird, um einen weitaus fähigeren Bürgerlichen zu verhindern.
Sagen wir es also so: Die SP kann ins Rennen schicken, wen sie auch immer will – er oder sie wird gewählt.
Uns stehen ein paar heitere Monate bis zu den Herbstwahlen bevor.
PS. Die Beamtenschaft im ED wird’s übrigens freuen. Die wissen: der liest ab, was wir ihm aufschreiben.