Das untere Ende des Baikalsees
Wenn also jemand doch mal mit dem Zug durch Russland nach Ulan-Bator reisen will, den erwartet das, was er sich beim Buchen ausgemalt hat, auf der Strecke von Irkutsk und der mongolischen Hauptstadt: offene Landschaften bis weit zum Horizont.
Die Strecke legten wir ihn einem chinesischen Zug zurück, mit chinesischer Zugsbegleitung. Die Ausstattung ist dieselbe wie in den russischen Wagons, jedoch auf Edel getrimmt mit reichlich Teakimitat.
Was fehlt ist die dritte Klasse mit ihren 52-Betten-Wagen.
Was leicht zu erklären ist: auf dieser Strecke ist der ganze Zug nur mit Touristen gefüllt. Was für uns neu war. Bis anhin waren wir immer die Einzigen dieser Gattung.
Die meisten Reisenden, haben wir beim Touri-Smalltalk etwas erstaunt mitbekommen, fahren in einem Rutsch durch, von Moskau nach Beijing. Was daran interessant sein soll, hat sich mir nicht erschlossen.
Aufregung herrscht in den Abteilen, wenn der Zug zwischendurch mal für zehn oder zwanzig Minuten hält, was nicht sehr oft am Tag der Fall ist.
Dann können sie raus aus dem Wagen, raus aus ihrem rollenden Ferienheim.
Es war kalt, als wir in Irkutsk zugestiegen. Auch drinnen im Abteil. „Denen ist die Kohle ausgegangen“, klärte mich ein Engländer auf. Letzte Nacht sei es ganz schlimm gewesen.
Zwei Stopps später füllten sie dann die Kohlebunker der einzelnen Wagons auf. Jeder Bahnwagen hat seinen eigenen Kohleofen.
Was man auf diesem Bild sieht, ist der ebenfalls mit Kohle geheizte Samowar. Heisser Tee ist unterwegs fast noch wichtiger, (Teebeutel mitnehmen nicht vergessen).
Sonntag in Ulan-Bator. Die Temperaturanzeige zeigt kurz nach sechs minus zwei Grad an