Impfstau ist auch so ein Wort der Corona-Zeit.
Es bedeutet ganz konkret, dass derzeit 1,2 Millionen Impfdosen (von AstraZeneca in Deutschland) auf Halde liegen, weil den Impfstoff kaum jemand verabreicht bekommen will.
Das nennt man einen Reputationsschaden.
Wir lernen, was bislang in keinem Lehrbuch steht: Selbst ein Unternehmen, dessen Produkt in einer lebensbedrohlichen Krise eine deutliche Verbesserung der Gesamtsituation nicht nur verspricht, sondern nachweislich auch leistet, hat kaum Chancen bei den Konsumenten, wenn die nicht glauben, was das Unternehmen (und andere) sagen.
Dann doch lieber die Produkte der Konkurrenz, auch wenn die derzeit nicht verfügbar sind.
Ja, ja, die Deutschen.
Gemach: Wir haben das Glück, dass bei uns Swissmedic den Impfstau abgewendet hat. Indem dieser Impfstoff gar nicht erst zugelassen wurde.
Die Schweiz hat rund 30 Millionen Impfdosen bei anderen Herstellern geordert.
Damit sind wir irgendwie overdosed. Wenn auch bislang lediglich auf dem Papier.
Weshalb der Bund die 5.3 Mio. Dosen von AstraZeneca gar nicht mehr will.
Weil er weiss, mit AstraZeneka macht der Schweizer den Deutschen.
Mann, sind das Luxusprobleme mitten in der Pandemie.
Michael Przewrocki meint
Die AZ-Blockade macht doch Sinn. So kann bei Komplikationen sicher ausgeschlossen werden dass AZ schuld ist.
Markus meint
Ich habe grad den vorherigen Aufsatz über Urs Gredig und seine englische Sendung gelesen. Ganz bemerkenswert und erfreulich, dass an dieser Stelle französisch gefeiert wird. Als zweisprachiger echter Baselländler kann ich nur meinen Franz. Lehrer Heinimann loben, der in den 70er Jahren hoch motiviert französisch in jeder Stunde zelebriert hat. Obwohl ich damals nicht halb so viel Passion für diese für mich befremdliche Sprache empfand, darf ich mich nach beruflichem und privatem Auslandaufenthalt in Frankreich begeistert den meisten Voten anschliessen. Obwohl es heute reicht, dass ich während kurzen oder längeren Aufenthalten das französische Territoir betrete und danach wieder gerne nach zu Hause komme, pflege ich diese „süsse“ Sprachkultur literarisch und auch mit Kultursendungen auf TF1 regelmässig. Es ist als wenn ich 2 Leben hätte. Ohne französisch komme ich mir kulturell arm vor. Zu den Impfdosen könnte man sagen: gouverner c’est prévoir! Aber in diesem Fall glaube ich, dass das niemand vorhersehen konnte, aber man kommt trotzdem nicht drum herum dieses dekadente Verhalten mit Verwunderung zu quittieren. Was passiert sobald der neue Impfstoff von JnJ auf den Markt kommt, der nur 1 Impfung erfordert, und auch die Mutationen verhindern soll? Sind dann Biontech und Moderna auch auf dem globalen Markt zu rock bottom Preisen zu erhalten?