Verfolgt man die aktuelle Diskussion um die Nachfolge von Beat Jans, dann gibt es in Basel offensichtlich eine Heilsbringerin, die nichts weniger als das Überleben der SP in der Regierung garantieren soll und überdies eine derartige politische Ausnahmeerscheinung ist, dass den Bürgerlichen Angst und Bange wird, wenn sie an die Ersatzwahl für Jans denken.
Die Rede ist von Salome Hofer, von der ich gehört habe, als sie zur Grossratspräsidentin gewählt worden war, aber mir ansonsten bislang wenig aufgefallen ist.
Was durchaus an mir liegen mag, als altem, weissen Mann.
Jedenfalls steht „die Kronfavoritin“ seit Tagen schwer unter Druck. Sagt sie zu und rettet die SP oder entscheidet sie doch lieber für ihr neues Leben ausserhalb der Politik und macht die Bürgerlichen glücklich?
Nächste Woche werden wir es erfahren.
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Apropos Nachfolge im Regierungspräsidium.
Es gibt da eine Qualifikation, über die bislang nicht gesprochen wurde, die für den Job jedoch unabdingbar ist: Wer auch immer Beat Jans nachfolgt, muss fliessend Französisch sprechen.
Die Sache ist nämlich die, dass zu den zentralen Aufgaben des Regierungspräsidenten, der Regierungspräsidentin die Aussenbeziehungen gehören.
Der Regierungspräsident wird von einer Fachabteilung unterstützt, um die „Zusammenarbeit auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene zu fördern.“ Das Ziel: „Die gemeinsamen Interessen und Anliegen der trinationalen Metropolitanregion Basel zu bündeln und nach Innen und Aussen zu vertreten.“
Das ist mit Baden-Württemberg relativ einfach: Basels Presi fährt für trinationale Fragen nach Stuttgart und kann darauf zählen, dass sich Ministerpräsident Kretschmann und seine Mitarbeiter sowohl in Berlin als auch in Brüssel für Basel-Stadt stark machen werden.
Mit Frankreich ist die Sache um einiges komplizierter.
Weder in Saint Louis noch in Mulhouse oder Colmar werden Entscheide gefällt, wenn es um konkrete regionale, grenzüberschreitende Fragen geht.
Man kann versuchen, in Strassburg, der Verwaltungszentrale des Departements „Grand Est“ Partner zu finden, aber schon dort läuft ohne Französisch nichts mehr.
Doch im zentralistischen Frankreich läuft nun mal alles Wesentliche über Paris.
Obwohl es eine Nummer zu gross für einen Basler Regierungsratspräsidenten zu sein scheint: Fakt ist, wenn Basel-Stadt seine regionalen Ambitionen am Oberrhein pflegen will, muss ein guter Kontakt zu den zuständigen Ministerien in Paris bestehen.
Dort spiel die Musik.
Woraus folgt: Der Nachfolger, die Nachfolgerin von Beat Jans muss zwingend fliessend Französisch sprechen, sonst kann er/sie seine Aufgabe in Sachen Aussenbeziehungen nicht erfüllen.
Ausser die SP und die Bürgerlichen seien der Meinung, für Basel-Stadt sei die elsässische Grenzregion weniger wichtig, als die baden-württembergische.