Einfach so für die Bürgerlichen und den Gewerbeverband in Basel: Die britische Regierung hat vor, bereits 2035 den Verkauf von Benz- und Dieselautos zu verbieten.
Fünf Jahre früher als bisher – ebenfalls von einer bürgerlichen Regierung – festgelegt.
Und überhaupt: A Dead End for Fossil Fuel in Europe’s City Centers
Folgerichtig (mit Blick auf das, was sonst noch so bei diesem Thema läuft in Europa): VW entwickelt ab 2026 keine Verbrennungsmotoren mehr.
Die Grünen in Basel haben kürzlich ein Fahrverbot für diese Kategorie für 2050 gefordert.
2050!
Bürgerlicher Aufschrei! Aufschrei beim Gewerbeverband!
Doch die Faktenlage zeigt, dass deren Meinung in Sachen Auto (derzeit) nicht mehr relevant ist.
Die Frage ist jetzt einfach, wie und wann die Bürgerlichen und der Gewerbeverband endlich die Kurve kriegen.
Wiederholung: Es ist völlig unverständlich, weshalb der Gewerbeverband nicht eine Kampagne „Elektroautos fürs Gewerbe“ startet.
Mit er Forderung für E-Parkplätze fürs Gewerbe. (Unterstützt von der FDP – Comrade Seiler!
Schliesslich zahlt der Kanton eine Prämie von bis zu 5’000 Franken ans neue Auto.
Es gab mal anfangs der 90er-Jahre die Kampagne „Umwelt und Gewerbe“.
Damals ist gelungen, was man heute kaum mehr glauben kann: Der Gewerbeverband hat unter dem damaligen Präsidenten Oser für viele Jahre die Meinungsführerschaft im Sachen Umweltfragen übernommen.
David Weber meint
You made my day 😉 Da haben Sie sich aber ganz viel Mühe gegeben, alle „Kampagnen“-Beiträge zur Aktion Wirtschaft unter Strom zu verpassen. Im Newsletter, Social Media, „kmu news“…
Der Gewerbeverband Basel-Stadt ist für die Kommunikation des Projekts zuständig. Und die Aktion ist so erfolgreich, dass bereits nach einem Jahr der Förderkredit aufgebraucht war und nun aufgestockt wurde.
Und Sie sagen? 🙂
zB https://www.facebook.com/gewerbebasel/videos/2544486728999119/
M.M. meint
1 Kommentar und 2 likes in zehn Wochen? Würde mal behaupten: Kampagne unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
…und nun aufgestockt wurde – da müsste wohl „durch die rotgrün dominierte Basler Regierung“ hinzugefügt werden.
Sagen wir es so: Der Gewerbeverband darf für die Regierung ein paar e-Autos vermitteln.
Das ist zwar nett, aber unpolitisch und damit unerheblich. Kurz: das ist keine PR-Kampagne sondern eine Verkaufsaktion.
Eine Kampagne ist dann, wenn man bei einem Thema die (politische) Meinungsführerschaft anstrebt.
Zum Beispiel, wenn man das Thema e-Autozukunft auch in einen aktuellen Abstimmungskampf einbaut.
Die Basler Regierung hätte diese Aktion auch über die IWB laufen lassen können.
David Weber meint
Hätte … dann allerdings ohne direkten Bezug/Schnittstelle zu den Unternehmen.
Spannend ist, dass die Evidenz, also der Erfolg der Kampagne, Ihrer Darstellung direkt widerspricht.
Und: natürlich von der „rotgrün“ dominierten Regierung. What else? Der Gewerbeverband Basel-Stadt arbeitet in verschiedenen Bereichen mit der Regierung/Verwaltung zusammen.
PS: Bei Wirtschaft unter Strom ist es übrigens das AUE von RR Brutschin. Und IWB ist als Partner ebenfalls an Board.
M.M. meint
Na dann gratuliere ich mal zur erfolgreichen Aktion. (Wird ja demnächst eine Pressekonferenz geben mit konkreten Zahlen, denk ich mal.)
Ich meine 5’000 Franken an ein neues Auto, das man über die Zeit erst noch von den Steuern von wegen Unkosten abziehen kann – das tönt doch fast nach einem Elektroschnäppchen 🙂
Maurus Ebneter meint
Die von Ihnen geforderte Kampagne gibt es schon. Sie heisst „Wirtschaft unter Strom“. Die Antriebsart ist bei den aktuellen Diskussionen nicht das Entscheidende: Jedermann ist klar, dass Verbrennungsmotoren verschwinden werden. Der „Gegenvorschlag“ des Grossen Rats zur Zämme-besser-Initiative ist aus einem anderen Grund abzulehnen. Er richtet sich gegen das Privateigentum und will die Leute dazu drängen, ihre Fahrzeuge zu teilen und nur noch vollbesetzt zu benutzen. Gerade weil die Antriebe umweltfreundlicher werden, ist die einseitige, ideologiegeprägte Autofeindlichkeit in Basel der falsche Weg. Sie führt nur dazu, dass Automobilisten die Stadt meiden, weitere Distanzen in Kauf nehmen, Konkurrenzdestinationen berücksichtigen – und wir unsere Zentrumsfunktion verlieren.
M.M. meint
ja, ich weiss, da war mal eine Pressekonferenz und eenn man etwas Zeit investiert, findet man auch einen ziemlich bürokratischen Text auf der Website.
DAS IST KEINE KAMPAGNE.
Doch ich verstehe das: Wer will schon öffentlich zugeben, dass das Gewerbe vom linksgrünen Klassenfeind unterstützt wird, oder noch schlimmer, dass Frau Herzog den Verein clever ausgetrickst hat.