
Es gab damals, tief im letzten Jahrhundert, Leute, die notorisch fünf Minuten zu spät kamen. (Gibt es sie auch heute noch?)
Es gab auch Leute, die lediglich befürchteten, sie könnten fünf Minuten zu spät dran zu sein. (Denke, das ist noch heute so!)
Einige unter denen drehten damals ihre Uhren um fünf Minuten nach vorne, um den Zug nicht zu verpassen oder sonst was.
Mit einer Smart Watch ist das nicht mehr möglich; die geben die Standortzeit auf die Sekunde genau an.
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Ich trage zwei Uhren, links eine Oris Big Crown Sonderedition und am rechten Arm eine Apple Watch Ultra .
Die Big Crown ist für mich eine der schönsten Armbanduhren auf dem Markt. Es handelt sich um eine Neuauflage der Piloten-Uhr aus dem Jahr 1938.
Die Ultra hingegen ist keine Uhr, obwohl sie auch die Zeit anzeigt. Sie ist ein Computer mit vielen, heutzutage wichtigeren Funktionen: Gesundheits-App, Trainings-App, E-Mail, News-Nachrichten, Zahlungsmittel, Navigationsgerät, Kompass, Höhenmesser, Musik-Player, Wecker, Stoppuhr, Timer, Wetter, EKG.
Man kann mit ihr auch telefonieren.
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Die Ganggenauigkeit der automatischen Oris ist na ja – zwei, bis drei Minuten Abweichung in der Woche. Die man von Hand korrigieren muss.
Nostalgie perfekt also.
Doch zwei, drei Minuten minus sind tektonische Abweichungen in der Welt der GPS-Zeitmesser.
Egal, die Oris ist vor allem ein Schmuckstück.
Silvio Fareri meint
Fünf Minuten vor – dafür gibt es zum Glück noch die Uhr am Backofen 🙂
Armand de Gault-Millau meint
Das (zugegeben, hässliche) Ricola-Chemmi steht seit Jahren leer. Eröffnen Sie doch dort ein Pop-up-Bistro, nur einen Monat, nur Fr/Sa abends, for members only.
Klaus Kirchmayr meint
was für ein anregendes Titelbild 😉 …fiel mir schwer danach den Post zu lesen….