Heute bin ich auf Flipboard, wo meine Twitter Feeds als Magazin aufbereitet werden, auf folgende Schlagzeile gestossen:
SRF-Direktorin Wappler: «Können ja nicht gut am Publikum vorbeisenden, das uns finanziert
Gestern Abend habe ich seit langem mal wieder eine ganze Sendung 10vor10 geschaut. Weil der eine Beitrag, der mich interessiert hat, erst am Schluss gezeigt wurde.
Die Moderatorin – ich hatte vor Wochen zufällig die erste Ansage der neuen Nachrichtsprecherin gesehen und damals getwittert: „Eben kurz bei 10vor10 reingeschaut – huch, neue Moderatorin. Frage mich: kriegt sie den nächsten Satz hin?“
Es ist nicht besser geworden.
Gemessen an Marietta Slomka vom ZDF oder Jane Hill von der BBC…., ach lassen wir’s, sonst müsste ich noch Arthur Honegger erwähnen.
Die News – zunächst die Terrassenfrage, welche die Schweiz umtreibt. Ein Matchbericht mit Material von vorgestern – wer gewinnt, der Bundesrat oder die Kantone?
Dann der Auftritt von Biden an der Münchner Sicherheitskonferenz.
Agenturware, also nichts, was man nicht schon während des Tages auf allen möglichen Online-Kanälen gesehen hat.
Danach eine sogenannte Einordnung des Gesagten durch den US-Korrespondenten von SRF, Thomas von Grünigen. Ihm gelingt es, in drei Sätzen exakt dasselbe zu sagen, was er uns schon im ersten mitgeteilt hat.
Was mich nochmehr irritiert, ist seine tiefsitzende Brille.
Ansage von Frau Egli: Blablabla Trump.
Trump? Keine Einschätzung der Biden-Rede aus Paris, Berlin, London oder gar Bern?
Nein, 10vor10 sendet eine Trump-Konserve der ARD, plakatschwenkende „TRUMP“-Anhängerin am Strassenrand (mit grauslig schwabbeligen Oberarmen) inklusive.
Dann noch ein Bericht über Nestlé, wie die in den USA und Kanada den Leuten das Trinkwasser abgraben. Nestlé hat das Geschäft verkauft, weil Mineralwasserverkauf nicht mehr rentiert.
Das sei eine Sauerei, was Nestle da mit dem Trinkwasser mache, sagt ein Mann von Attac. Nestlé hat das Geschäft verkauft, weil Mineralwasserverkauf nicht mehr rentiert.
Und zu guter Letzt darf auch noch Regula Rytz vor dem Bundeshaus sagen, dass Nestlé…. Aha, denke ich, da steht also die Quelle des an den Haaren herbeigezogenen Berichts.
WEIL NESTLE SEIN AMERIKA-GESCHÄFT VERKAUFT HAT.
Mein Beitrag übers Tunnelskifahren in der Ostschweiz entpuppte sich als PR-Stunt.
Ich stand kurz davor, ziemlich unberechenbar zu werden.
Doch dann war Schluss.
Nun ist es gewiss so, dass es denen bei SRF und besonders Frau Egli und Herrn Honegger von 10vor10 völlig egal ist, was ich so zu SRF im allgemeinen und von 10vor10 im besonderen denke.
Die machen immer so weiter, weil sie nicht mehr können.
Und senden an mir vorbei, weil ich sie mitfinanziere.
Doch mir ist es auch völlig egal, was SRF und die von 10vor10 fortan so treiben.
Heute habe ich die drei SRF-Kanäle von den Plätzen 1,2,3 hinter CNN auf die Plätze 17,18,19 verlegt, dort, wo schon Telebasel in Frieden ruht.
ZDF, ARTE, 3sat, ZDF neo, ARD und BBC sind nach vorne gerückt.
Die Zeit nach den Nachrichten gehört eh den Streaming-Kanälen.
Michael Przewrocki meint
„…weil sie nicht MEHR können.“ Bin als Neu-TV-loser froh mich über Anderes aufregen zu dürfen.
Robert Schiess meint
Kommt hinzu, dass der Horizont 10vor10 nicht über die Stadtgrenzen von Zürich hinausreicht
Rampass meint
Trump verkauft sich halt besser als Biden und dessen Blabla. Jedenfalls war das gestrige 10 vor 10 echt unterirdisch.
Deutsche Tagesschauen mögen professioneller präsentiert werden. Aber der Rampass zappt schnell weiter, Erziehungs-TV ist nicht so seine Sache.
Marianne Huber meint
Danke für Ihre Kolumne, die meinen Frust (von gestern abend und seit längerem zunehmend) brilliant in Worte fasst. Ich habe mir offenbar noch nicht ganz abgewöhnt, von SRF politische Kommentare (z.B. gestern zu Wiederbelebung Transatlantisches) zu erwarten. Aus und vorbei. „Das Publikum“ ist offenbar zu verstehen wie „das Volk“ der SVP. Die, die uns wählen. Alle anderen … n’existent plus.
Steven meint
die nachrichtenauswahl war noch nie sache von drs. reihenfolge nach diskussionspriorität des lehrerzimmers.
arthur honegger wäre im primarklassenzimmer übrigens auch besser aufgehoben.