Nein, südamerikanische Geschichte und südamerikanische Politik interessieren mich nicht wirklich. Beides besteht vornehmlich aus einer Abfolge von Ausbeutung, Korruption und Diktaturen.
Oftmals alles zusammen.
Abgesehen vom kubanischen Regime, das demnächst sein Ende finden wird, liegt der Kontinent seit dem Rauswurf der Spanier abseits der Weltgeschichte.
Was eigentlich interessant ist. Zusammen mit der Tatsache, dass auch in Chile rund 90 Prozent der Bevölkerung Europäer wie du und ich sind.
Gut, da war in Chile Pinochet, diese kapitalistische Version von Castro. Pinochet wurde anders als der Kommunist 1990 in einer demokratischen Wahl abgewählt.
Man mag es nicht hören, aber Pinochet hat – mit nichtdemokratischen Mitteln und ohne öffentliche Diskussion – komplexe unpopuläre Modernisierungsprozesse durchgesetzt, welche die Grundlage des heutigen Wohlstandes des Landes bilden.
Die Armutsrate ist denn auch eine der niedrigsten Südamerikas und die Lebenserwartung liegt bei europäischen Werten.
Was doch sehr erfreulich ist, wären da nicht die OECD-Daten, die besagen, dass Chile das Land mit der grössten Einkommensungleichheit ist.
Womit wir wieder beim Thema Ausbeutung wären, dem Grundton der chilenischen Geschichte. Dieses Übel kann offensichtlich auch in einem demokratischen Umfeld nicht beseitigt werden.