In den Neunzigern habe ich ein Strategiekonzept für die Basler Bürgergemeinde verfasst.
Es ging dabei um das Selbstverständnis und die Werte, für die die städtische Körperschaft steht.
Was zur logischen Frage führte, ob man bereit sei, für den Erhalt dieser Werte und die vermeintlich selbstverständliche Basler Identität auch zu kämpfen.
Zum Beispiel wenn gefordert würde, die Basler Fasnacht abzuschaffen.
(Dass das weihnachtliche Krippenspiel an Schulen zum Problem werden könnte, davon war damals noch keine Rede.)
Ich spanne jetzt einen irren Bogen von der Basler Bürgergemeinde zur Liquidierung Soleimanis.
Weil es im Grunde genommen ums Selbe geht: Um die westlichen Werte, die, zur Erinnerung, in den letzten tausend Jahren unter gewaltigen Opfern von den Generationen vor uns erkämpft wurden.
Wir können selbstverständlich mit dem Finger auf Trump zeigen und uns darüber beklagen, das uns der Irre im Weissen Haus an den Abgrund drängt.
Um davon abzulenken, dass wie schon lange dicht am Abgrund stehen.
Die Liquidierung des Staatsterroristen Soleimani war in der Logik der asymmetrischen Kriegsführung schlicht eine Frage der Zeit.
Wenn der Iran jetzt Rache schwört, dann gibt es keinen Grund, aus lauter Angst in eine Schockstarre zu fallen.
An der Lage in der Golfregion und im Nahen Osten hat sich nichts verändert.
Und auch nicht an der aktuellen Terrorgefahr in Europa.
Weil es für apokalyptische Fanatiker immer einen Grund gibt, loszuschlagen.
Ob das nun Klug von den Amerikanern war, den Generalmajor auszuschalten, ist am Tag danach nicht mehr das zentrale Thema.
Vielmehr müssen wir jetzt die für unsere europäischen Wohlfühlgesellschaften unbequemste Frage beantworten: Sind wir bereit, für unsere Werte einzustehen und zu kämpfen?
Von der Antwort und nicht von den Launen der Mullahs im Iran hängt unser weiteres Schicksal ab.
Heute kommt unsere Reise zu ihrem Ende. Es war die letzte Überseereise.
In den letzten sieben Jahre haben wir diese Weltgegenden und Länder bereist, die uns interessant schienen.
Es war diese „farewell from the planet-Tour”, die zu unternehmen wir uns vor zehn Jahren vorgenommen hatten.
Eine horizonterweiternde Reise in jeder Hinsicht.
Ab jetzt konzentrieren wir uns auf den schönsten aller Kontinente dieses Planeten, auf Europa.