Das jüngste Gerücht macht in der Medienwelt die Runde: Die zum Wanner-Imperium zählende Basellandschaftliche Zeitung mit ihren beiden Ausgaben Baselland und Basel-Stadt soll abgestossen werden.
Der Aargauer Verleger hatte die bz 2007 seiner Zeitungsgruppe einverleibt, nach einem harten Kampf hinter den Kulissen mit BaZ-Besitzer Hagemann.
Verkaufte Auflage stagniert seit einem kurzen Auflackern im Zuge der Diskussion um die Besitzverhältnisse bei der Basler Zeitung bei 23’000 Exemplaren.
Mit anderen Worten: Das viele Geld, dass Herr Wanner zwecks Steigerung der Auflage in Marketing und Redaktionspersonal gesteckt hat, ist wirkungslos verpufft.
Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern lassen.
Zumal der Kurs der bz unter dem neuen Chefredaktor ziemlich zur Mitte gerutscht ist, was zwar einen Kontrapunkt zur BaZ setzt, aber nicht in die politische Grosswetterlage des Baselbiets passt.
Und auch keinen Erfolg bringt.
Kommt hinzu, dass die Basler Zeitung traditionell im Speckgürtel rund um die Stadt ihre Hauptleserschaft hat und nicht in der Stadt, wie der Titel der Zeitung glauben lässt. Dort war die Basellandschaftliche Zeitung schon immer schwach und wenn man sich umhört, dann hat sich die Euphorie der seinerzeitigen Protestumsteiger in der Stadt verflüchtigt.
Das Agendasetting findet seit Monaten in der Basler Zeitung statt, was bedeutet, dass die BaZ zu lesen für politisch Interessierte ein Muss ist.
Gemocht hat man die Zeitung in Basel bekanntlich noch nie, also was soll’s.
Disclaimer: Ich schreibe in der BaZ eine wöchentliche Kolumne. Ohne Auflagen.
Sissachr meint
Stimmt. Die BaZ ist in den hinteren Teilen gar nicht so leid. Aber mit den Hauptthemen versauen sie alles. Und dann noch der Bahnerth. Die BZ ist nicht schlecht, aber ich hab sie meist auch locker in 19 Minuten Zugfahrt von Sissech nach Basl durch. Schlechtes Indiz. So fing’s bei mir bei der Sonntagszeitung auch an, die ich 10 Jahre lang abonniert hatte.
Georg Schmidt meint
Wieder mal die Messmersche Andeutung, dass die BaZ leider verkannt wird.
Natürlich setzt sie Themen, aber dies funktioniert allzu oft nach dem Heckenschützen-Prinzip: Man schaut eben als Leser, auf wen die Typen auf dem Dach gerade zielen. Mit Qualität (oder Lesevergnügen, Wissenszuwachs etc.) hat das noch nichts zu tun. Die Auflagezahlen zeigen insgesamt, dass da Leute am Ruder sind, die wenig integriert sind in der Nordwestschweizer Mentalität und das Publikum nicht abholen können.
Apropos Qualität: Natürlich hat die BaZ ihre guten Seiten. Aber zuviel ist unterirdisch schlecht und offensichtlicher Auftrags-Journalismus.
PS. Gibt konkrete Interessenten für die bz?