Im Prinzip werden derzeit zwei Kriege geführt – einer um das Territorium der Ukraine und der andere um die Rohstoffe Russlands.
So wie es aussieht, wird Russland sowohl den Kampf ums ukrainische Territorium als auch um seine Rohstoffe verlieren.
Denn anders als in früheren Kriegen am Golf und in angezettelten Staatsstreichen im Iran und anderswo geht es dem Westen dieses Mal nicht mehr darum, sich die fossile Rohstoffquellen (um jeden Preis) zu sichern.
Dieses Mal geht es darum, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen ein für alle Mal auf Null zurückzufahren.
Putins Krieg hat den grössten energetischen Umbau der Geschichte angestossen.
Energiewende heisst nicht mehr (allein) den Klimawandel bekämpfen, sondern ist nun der Kern der Verteidigung der westlichen Demokratien.
Man könnte es auch so sagen: Es geht um den Stopp des Imports von CO2.
Der Mensch ändert die Dinge nur, wenn ihm das Wasser am Hals steht.
Bekanntlich verändert nichts die Dinge derart rasant und grundlegend wie ein Krieg.
Weil das „man könnte ja, wenn man nur wollte“ durch „man muss, weil nichts anderes übrig bleibt“ ersetzt wird.
Deshalb geht es nicht mehr allein um den Ersatz der Fossilen durch Windkraft und Sonnenenergie. Vielmehr geht es um einen totalen Umbau der Gesellschaft.
Dezentralisierung, Digitalisierung, Mikronetze, vernetzte private Elektrospeicher – mein Auto könnte schon jetzt als öffentliche Batterie dienen – Recycling, nachhaltiges Produktemanagement, neue Technologien und so weiter und so fort.
Dieser Putin-Krieg mit seinem Geist des letzten Jahrhunderts wird in diesem Jahrhundert Kräfte wecken, die selbst uns überraschen werden.
Wir werden durchstarten und das stimmt mich ziemlich optimistisch für die nahe Zukunft.
Wir haben die Ressourcen, wir haben das Geld, wir haben die Menschen, wir haben die Forschungseinrichtungen und wir haben darüber hinaus die Demokratie als entscheidenden Vorteil.
Franz Bloch meint
Und die Hoffnung stirbt zuletzt.