Es wird zwar immer mal wieder behauptet, weil man es eine witzige Bemerkung findet, doch Politiker sind keine Markentartikel.
Weil selbst Politiker (Frauen im Plural eingeschlossen) meinen, dem sei nicht so, vertrauen sie sich immer mal wieder Werbern an, wenn es um Wahlkampf geht.
Werber können werben.
Doch Werber können keine politischen Kampagnen führen. Das liegt beispielsweise daran, dass die meisten Werber sich eh nicht für Politik interessieren. Aber auch daran, dass ein Werber mit seiner Werbung zuerst SICH und dann das beworbene Produkt zur Geltung bringen will.
Werber werben für andere Werber.
Bestes Beispiel für die Unfähigkeit von Werbern, Wahlkampagnen zu machen, ist der Werber, der die Plakate und Inserate und Prospekte für Herrn Saladin gestaltet hat.
Das neueste Produkt vom Werber ist die Schlussverkaufskampagne „Franz“. Wir sind ja inzwischen alle mit dem Handelskammerkandidaten auf du und du. Denkt der Werber.
Wählt Franz! Lautet die Befehlsausgabe.
Und darunter textet der Werber unter anderem auch den Spruch „für dich und mich“, was – genau – der langjährige Werbespruch von Coop ist.
Herr Ranz, der Werber von Franz, sagt dem Lokalblatt:
„Von Anfang an liess er mir vollkommen freie Hand, was selten vorkommt.“
Das ist der dritte Fehler, den man nie, nie, nie machen darf, einem Werber bei einer politischen Kampagne freie Hand lassen.
Weil, wie gesagt, die können es einfach nicht.
PS: Der Franz wird uns sowieso nur als Facebook-Bildchen in Erinnerung bleiben, weil – ein einzelnes Bild sagt oftmals mehr als kurze Sätze. Franzens Chancen auf den FDP-Sitz tendieren gegen Null.
Jolly Rogers meint
Offenbar hast Du keine Ahnung, wovon Du sprichst, mein Bester! Die äußerst erfolgreichen Kampagnen der SVP werden von einem WERBER entworfen und zu allem Übel: von einem Deutschen.
So. Und jetzt mal schnell googlen, mein Freund…
Liberopoulos meint
Werbung für eine Partei und für einen Politiker ist meiner Meinung nach nicht das gleiche. Eine Partei ist eher mit einem Produkt zu vergleichen als ein Politiker, der ja schlussendlich doch auch ein Mensch ist.
Wahrsager meint
Aber das supergrosse Plakat am Ausgang des Coop-Baucenters Bachgraben(ja es heisst offiziell jetzt anders) hat mir echt gefallen. Gut fotografiert und-meine Allergie-die Krawatte gut kaschiert. Ohjee, jetzt findet MW noch schneller raus wo der Wahrsager her kommt.
bugsierer meint
ok. alles richtig. fast. denn: ob in der wirtschaft oder in der politik – werber sind nur so gut, wie es die auftraggeber zulassen oder fordern. ich meine, all die schlechte werbung hat viel (alles?) mit den auftraggebern zu tun, die oft keine ahnung haben, sich nicht interessieren, keinen mut haben.
Blacky meint
Am Namenstag des Hl. Franz von Assisi bitte ich um mehr Respekt vor diesem schönen Namen aus Duggingen. Es ist schliesslich: „Welttiertag“!
De gustibus non est disputandum meint
Ich danke FS für den sechsstelligen finanziellen Unterstützungs-Beitrag an die Werbewirtschaft der Region.
Auch eine Art Wirtschaftsförderung.
Wobei – rein werbetechnisch gesehen – hätte er mit „Zehnernötli verteilen“ etwa die gleiche Wirkung erzielt.
M.M. meint
Franz war halt schon als Wirtschaftsförderer nicht gerade ein Leuchtturm.