Heute, draussen vor meinem Fenster.
Hatten Samstagabend eine äusserst anregende politische Langstreckendiskussion bis tief in die Nacht.
Mit reichlich Italiener; Hauptgang: ein Taubenrisotto.
Stelle einmal mehr fest, dass unser Freundes- und Bekanntenkreis mehr Linke aufweist als Bürgerliche.
Wobei die Positionen, auch in grundsätzlichen Fragen, nicht mehr so weit auseinander liegen wie früher.
Die Welt hat sich für alle stark verändert.
Winston Churchill wird der Satz zugeschrieben: „Wer mit zwanzig kein Sozialist ist, hat kein Herz – wer es mit vierzig immer noch ist, hat keinen Verstand.“
Nun war ich mit zwanzig kein Sozialist, sondern habe mich nach Indien abgesetzt. Dass ich hingegen mit vierzig ein überzeugter Wirtschaftsliberaler war, lässt sich nicht bestreiten.
Inzwischen ist der Wirtschaftsliberalismus von den Nationalkapitalisten kassiert worden.
So hinterhältig wie die Krim von Putin.
Und der Sozialismus? Ist noch eine Leerpackung in der Timeline hormongetriebener junger Männer aus der Agglo.
Die meinen, sie könnten damit noch immer ein breites Publikum erschrecken.
Man müsste also den inzwischen (auch) in die Jahre gekommenen Satz von Churchill fortschreiben. Vielleicht so:
„Wer mit sechzig noch immer Herz und Verstand hat, misstraut jeder Überzeugung.“
PS, läuft im Hintergrund: Christina Pluhar, Music for a While – Improvisations on Purcell
Hausfrau Hanna meint
Ihr Musikgeschmack,
lieber Herr Arlesheimreloaded,
ist gut. Sehr gut sogar! Bei mir läuft die neue CD von Christina Pluhar und ‚L’Arpeggiata‘ nämlich auch.
Herzlich aus der Stadt
Hausfrau Hanna
PS. Und Ihre Weiterführung des Winston Churchill-Satzes ist ebenfalls gut. Sehr gut sogar! Den unterschreibe ich sofort und ohne langes Überlegen.