War gestern an der 42. Economic Conference der „Progress Foundation“ in Zürich. Das Thema: „Fortschritt zwischen Euphorie und Ernüchterung.“
Der amerikanische Ökonom Horace Brock erklärte mit Verweis auf die Vergangenheit, dass alles halb so schlimm sei mit der Zukunft.
Zum Beispiel seien 80 Prozent der Arbeitsplätze und Berufe, die vor hundert Jahren Hunderttausenden Beschäftigung boten, längst verschwunden.
Und durch neue ersetzt worden.
Die Behauptung der stagnierenden Einkommen der US-Beschäftigten bezeichnete er als mehr oder weniger irrelevant. Nicht die Höhe des Einkommens sei entscheidend, sondern der Warenkorb und die Qualität der angebotenen Güter, die man mit seinem Geld kaufen könne.
Wem vor 35 Jahren ein Einkommen von 40’000 Dollar zur Verfügung stand, der konnte sich für 750 Dollar einen Farbfernseher kaufen, mit einer Technik, die gegenüber dem 750-Dollar-Gerät von heute als Schrott bezeichnet werden muss.
Unvergleichlich bessere Qualität fürs gleiche Einkommen.
Die Frage laute also, ob man beim Vergleich des Warenkorbs von 1980 mit dem von 2016 trotz statistisch nicht gestiegenem Einkommen nicht besser lebe.
Rolf Soiron, VR-Präsident von Lonza, brachte in seinem Referat die Frage „Wohin zielt der Fortschritt eigentlich“ mit Sisyphos auf den Punkt.
Mitte des letzten Jahrhunderts sei man überzeugt gewesen, „dass der Felsen, den er mühsam nach oben stemme, dann doch einmal oben bleibe.“ Inzwischen ist die Erkenntnis, dass er ihm entgleiten und wieder zu Tale rollen werde, zur neuen Gewissheit geworden.
„Doch das deprimiere ihn, Sisyphos, nicht, im Gegenteil: Das sei die Aufgabe, die die Götter ihm gegeben hätten – und eine Aufgabe zu haben, sei schliesslich unglaublich ermutigend.“
Kann man so sehen.