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„Was zum Geier war denn das eben?“

1. September 2016 By M.M.

Gestern, auf dem Weg zum Globus.

Brauche Montblanc, mein momentan favorisiertes Eau de Toilette.

Der frische, holzig aromatische Duft setzt sich aus aussergewöhnlichen Nuancen zusammen. Der Auftakt mit Pink Pepper, Grapefruit und Bergamotte ist fulminant und prickelnd. Das aromatische Herz ist von der Energie von Lavendel, hypnotischem Kardamom und einem belebend-aquatischen Akkord bestimmt. Weisse Edelhölzer verschmelzen zum Finale sinnlich mit Eichenmoos, abgerundet von weissem Moschus.

Mitten auf dem Marktplatz steht ein Typ, der rumbrüllt. Beugt sich dann tief vornüber und starrt das Bodenpflaster an.

Er richtet sich auf, brüllt aufs neue, klappt sich mit dem Schrei wie ein Taschenmesser zusammen und fixiert erneut das Kopfsteinpflaster.

Ein Stadtfreak.

Ich schaue rüber. Touristen schlendern über den Marktplatz, wundern sich, was sich da abspielt.

Ein letzter, aus dem Bauch hochgedrückter, langgezogener Schrei. Dann Ruhe.

Er richtet sich auf und verharrt in einer Habachtstellung.

Dann scheint er sich gesammelt zu haben.

Er verlässt den Platz, strammen Schrittes, als hätte er eben den Fahrplan studiert und der Bus fahre bei der Haltestelle neben dem Globus in zwei Minuten.

Ich denke irgendwas.

Als ich den Eingang zum Globus erreicht habe, bemerke ich, dass der Mann ebenfalls die offene Glastüre ansteuert.

Kurz vor der Parfümerie ist er schon dicht hinter mir.

Unangenehm.

Ich gehe in Gedanken meine Möglichkeiten durch, falls der Typ ausrasten sollte.

Ich trete erstmals zur Seite, mache ihm also Platz und tue so als interessiere mich das Zeugs in dieser Vitrine.

Der Mann geht an mir vorbei, den starren Blick nach vorne gerichtet.

Ich schaue ihm nach.

Er bleibt vor der grossen Wand mit all den Parüms stehen.

Er greift sich eine Musterflasche Montblanc.

Nicht zufällig, sondern zielstrebig, so als habe er sich schon auf dem Marktplatz auf diesen Flakon festgelegt.

Er richtet die Parfümflasche gegen seinen Hals und drückt drei, viermal kräftig auf den Sprayer. Besprüht auch  seinen grauen Bart.

Dann stellt er den Flakon zurück in die Auslage. Und verlässt mit starrem Blick und festen Schrittes das Warenhaus.

Ich gehe zur Wand, greife die Schachtel mit dem Eau de Toilette, das  „hypnotisches Kardamom“ enthalten soll.

Und denke: „Was zum Geier war denn das eben?“

Kategorie: Müssiggang Stichworte: Müssiggang

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Markus Schöpfer meint

    3. September 2016 um 16:02

    Reine Peripherie Analyse eines Gedanken-Gurus. Er hat alle auf dem Marktplatz vorhandenen Gedanken auf höheren und niedrigeren Stufen analysiert, und Ihr Gedanke schien ihm am meisten zu begeistern. Das spricht doch für Sie. Montblanc ist auch ein bedeutendes Wort. Es steht ja schliesslich auch für den höchsten Berg Europas.

    Apropos Berg. Da kommen mir die schmelzenden Gletscher in den Sinn. Dazu auch die Nachricht vom G20 Treffen, welche ich ganz normal übers Net bekommen habe. China und die USA haben sich zum Abkommen des Klimagipfels in Paris bekannt. Wie die NZZ schreibt, ein echter Meilenstein!

    • Trashbarg meint

      4. September 2016 um 08:43

      *Besserwissermodus an*

      Der Montblanc ist der höchste Gipfel der Alpen und der EU. Der höchste Gipfel Europas ist der Elbrus.

      *Besserwissermodus aus*

  2. Heiner Schäublin meint

    3. September 2016 um 00:12

    «Der frische, holzig aromatische Duft setzt sich aus aussergewöhnlichen Nuancen zusammen. Der Auftakt mit Pink Pepper, Grapefruit und Bergamotte ist fulminant und prickelnd. Das aromatische Herz ist von der Energie von Lavendel, hypnotischem Kardamom und einem belebend-aquatischen Akkord bestimmt. Weisse Edelhölzer verschmelzen zum Finale sinnlich mit Eichenmoos, abgerundet von weissem Moschus».

    Riecht wie im Landrat.

    Kein Wunder, dass sich der arme Kerl nicht zurückhalten kann.

  3. Walter Basler meint

    2. September 2016 um 10:49

    Und ich dachte, Sie würden nur noch online einkaufen.

  4. Michael Przewrocki meint

    1. September 2016 um 23:18

    Ähnliches erlebt mit Frau, ausser dem Parfumschlenker. Fall für den Psychiater. Die Welt ist ja wirklich für Viele zum Ausrasten.

  5. Hausfrau Hanna Basel meint

    1. September 2016 um 14:11

    ‚Erklimme das Gebirge oder steige ins Tal hinab, gehe bis ans Ende der Welt oder um dein Haus herum: Du triffst immer nur dich auf den Strassen des Zufalls.‘

    Maurice Maeterlinck (1862-1949)

    Herzlichen Gruss aus der Stadt
    Hausfrau Hanna

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