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Was die Zukunft anbelangt, da bin ich ziemlich optimistisch

24. September 2019 By M.M.

Ja, die Zukunft wird schrecklich werden.

Es wird grausame Kriege geben und verheerende Umweltkatastrophen. Es wird schreckliche Bürgerkriege geben und blutige Aufstände. Tornados und Hurrikans werden ganze Landstriche verwüsten.

Nicht zu vergessen die Dürre.

Millionen werden wegen ihres Denkens willkürlich verhaftet und in Gefängnissen und Lagern elendiglich zugrunde gehen.

Man kann mit dieser Liste unendlich weiterfahren und dann, als junger Mensch, klagen: So habe ich mir aber meine Zukunft nicht vorgestellt.

Aber so ist das mal auf dieser Welt.

Die Allerwenigsten haben das Glück, in einem demokratischen System zu leben. Zugang zu sauberem Trinkwasser ist ausserhalb Europas ein Luxus sondergleichen.

Die Gesundheitsversorgung in der Schweiz derart exzeptionell (teuer), die Weltwirtschaft würde kollabieren, wollten alle Menschen derart gut umsorgt sein.

Das zwanzigste Jahrhundert war geprägt von Hungersnöten. Russland: 5 Mio. Tote; Indien: 4 Mio.; Äthiopien 3 Mio. China: bis zu 43 Mio. – kurz: es gab kaum ein Jahr, in dem nicht Tausende an Hunger gestorben sind.

Die grösste Errungenschaft der letzten Jahrzehnte ist deshalb, dass heute dank dem technischen Fortschritt und wissenschaftlichen Erkenntnissen all diese Länder ihre Menschen ausreichend ernähren können. Und ihnen in den letzten Jahrzehnten darüber hinaus Wohlstand ermöglicht haben.

Selbstverständlich ist die Lage der Menschheit in vielerlei Hinsicht ziemlich brüchig. Die Befürchtung, es könnte schon bald wieder anders werden, ist durchaus berechtigt.

Auch ohne Klimawandel.

Man stelle sich beispielsweise vor, die Antibiotika-Resistenzen nehmen weiter zu. Die Folgen wären dramatisch. Denn schon heute sterben Hunderttausende jedes Jahr an resistenten Erregern. Zur Erinnerung: der erste Mensch wurde während des Zweiten Weltkriegs mit Penizillin behandelt.

Das Antibiotika-Problem hängt direkt mit der weltweit guten Ernährungssituation zusammen. Heutzutage ist es die Norm, dass Haustiere mit Antibiotika behandelt werden.

Was nicht bedeutet, dass man die Probleme, die eine Klimaveränderung mit sich bringt, relativieren soll.

Es genügt ein Blick zurück in die Kleine Eiszeit (Höhepunkt: Ende des 16. Jahrhunderts bis in das letzte Viertel des 17. Jahrhunderts). Die Folgen der 2-Grad-Abkühlung waren verheerend.

Die Menschen starben an Kälte und Unterernährung, dazu noch die Pest. Der dreissigjährige Krieg tat das Seine. In Amerika wurde die Bevölkerung um 95 Prozent dezimiert.

In Europa wurden Hexen verbrannt und die Kirche predigte den Menschen, jetzt sei das Ende aller Tage angebrochen. Wer sich dieser Deutung des klimatischen Wandels widersetzte, wurde als Ketzer umgebracht.

Wer nichts weiss, muss alles glauben.

Weil in Deutschland die Reben erfroren, wurden die Deutschen (und Engländer) ein Volk von Biertrinkern.

Doch diese dramatische Klimaveränderung hatte auch überraschende – ich würde sagen – sehr positive Folgen.

Amsterdam wurde dank des Getreidehandels nicht nur zu einer der reichsten Städte der damaligen Welt. Der Wohlstand führte auch zu einem toleranten, liberalen gesellschaftlichen Klima; die Stadt wurde für viele wichtige Denker der Zeit ein Zufluchtsort, eine Stadt, wo sie ihre Gedanken frei niederschreiben konnten.

Die widrigen Umstände gaben den entscheidenden Impuls für unser wissenschaftlich-analytisches Denken. Und die französische Revolution brachte die gesetzliche Verankerung der Menschenrechte.

Grossartig.

Woraus wir lernen können – und das stimmt mich für die Zukunft ziemlich optimistisch: Der Mensch ist in der Lage, seine Lebensumstände nicht nur anzupassen, sondern auch zu verbessern.

Wir werden in den nächsten Jahren einen heute nicht vorstellbaren wirtschaftlichen Wandel erleben. Einhergehend mit einem grundlegenden Wertewandel.

PS: Übers Wochenende waren Enkel Drei und Vier da. Die Nummer drei war begeistert von meinem zwanzig Jahre alten Nokia 3210.

Das sieht in der Tat noch heute gut aus. Aber man konnte mit dem nur telefonieren.

Man muss sich das mal vorstellen! Nur Telefonieren!

Empfehle folgende Lektüre: Nature’s Mutiny: How the Little Ice Age of the Long Seventeenth Century Transformed the West and Shaped the Present

Kategorie: Politik Stichworte: Klimawandel

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Kommentare

  1. U. Haller meint

    24. September 2019 um 15:39

    Auch wenn es politisch höchst unkorrekt ist: Mir behagt mediterranes Klima in unseren Breitengraden weitaus besser als etwa diese Vorhersage:
    https://www.futurezone.de/science/article213508273/NASA-Bilder-koennten-auf-neue-Eiszeit-hindeuten.html

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