Die Parteipräsidentinnen der Bürgerlichen können es drehen und wenden, wie sie wollen: Ab heute haben wir nicht mehr bloss zwei Kandidaten für die beiden vakanten Regierungssitze in Liestal, sondern deren drei: Anton Lauber, Allschwiler Gemeindepräsident, CVP; Eric Nussbaumer, Nationalrat und Alternativenergieunternehmer, SP; Thomas Weber, Ingenieur und Bundesbeamter, SVP.
Mit anderen Worten: Wir können uns um die Lagerbauchrhetorik der Parteien foutieren, weil wir jetzt tatsächlich die Wahl haben.
Selbstverständlich möchten das die Parteien krampfhaft anders sehen.
Logo.
Nicht Stimmbürger mit ihrem Wahlzettel (und das Wahlgesetz), sondern die Parteipräsidentinnen mit ihren Deals wollen das Spiel bestimmen.
Deshalb sagen sie uns: alles schön der Reihe nach.
Im April wählt ihr gefälligst den Nachfolger für Herrn Ballmer und im Juni jenen für Herrn Zwick.
Während nach Meinung der Parteien die Ausgangslage für den sogenannten zweiten Ballmer-Wahlgang mit „zwei Kandidaten“ also klar ist, steht für die Zwicknachfolgewahl im Moment nur Herr Lauber zur Verfügung.
Je nachdem wie es rauskommt, tritt dann die SP oder die SVP nochmals an. So genau sagt uns das heute niemand.
Doch weshalb Herr Lauber im Juni in einer stillen Wahl ohne jegliche Wahlkampfanstrengung zum Regierungssessel spazieren soll, ist eine Frage, die garantiert mit Konkurrenzkandidaten beantwortet wird.
Fakt ist: Die Bürgerinnen und Bürger haben schon für den nächsten Wahlgang nun eine echte Wahl zwischen einem Kandidaten der Linken, der Rechten und der Mitte.
Wobei sich der CVP gar die verlockende Chance eröffnet, dass ihr Kandidat zu einem Discountpreis, dem einfachen Mehr, gewählt werden kann. Über den Daumen gepeilt könnte ein 25-%-Stimmenanteil ausreichen.
Also wenn das mal keine Motivation für die CVP-Anhänger ist, zur Urne zu gehen, ich weiss nicht.
Würde Herr Lauber gewählt, könnten SP und SVP im Juni mit neuen Kandidaten antreten.
Sowohl die Sozialdemokraten als auch die Volksparteiler könnten dann Kandidaten nominieren, die sie im Grunde genommen schon immer wollten: Die SP eine Frau und die SVP Herrn de Courten.
Die SVP würde also einen echten Parteimann bringen und die SP hätte die Möglichkeit, das Schreckgespenst, während der nächsten zwölf Nussbaumerjahre mit keiner Frau in der Regierung vertreten zu sein, elegant verscheuchen.
Und die CVP?
Nun, die kann ohne grosses Aufheben schon jetzt auf Nummer sicher gehen. Sie wäre bereits im April nicht mehr der Spielball der bürgerlichen Partner, könnte in aller Ruhe die Mitte frisch ordnen und danach gelassen den kommenden Wahlen entgegensehen.
„Wahlkampf mit angezogener Handbremse“ (Frau Mohn an der Parteiversammlung gestern) könnte zur Untergrundparole „Lauber wählen“ werden. Man muss sie einfach bei jeder Gelegenheit wiederholen.
Das alles ist ein Hirngespinst? Nun, dann sei kurz an die über 20’000 Wahlzettel mit irgendwelchen Namen und die völlig überraschende Abwahl von Herrn Krähenbühl (SVP) anlässlich der letzten Gesamterneuerungswahlen erinnert.
Machen wir also eine Umfrage und fühlen völlig unrepräsentativ bei unseren Lesern den Puls:
schewardnadse meint
Sorry, meine Replik war eigentlich eine auf die Ausführungen von Rampass…
schewardnadse meint
So schwarz-weiss wie Sie denken, möchte ich von Ihnen auch nicht regiert werden. Haben Sie auch Lösungen oder nur Kritik? Kennen Sie Anton Lauber oder Thomas Weber? Meinen Sie ernsthaft, dass einer, der für nix steht, Gemeindepräsident von Allschwil sein kann?
M.M. meint
Gesunder Menschenverstand sagt, dass Herr Lauber ein ganz anderes Kaliber ist als der leichtgewichtige Herr Weber.
Ich möchte NICHT Regierungsrat werden.
Old (@trashbarg) meint
Ob Sie sich da mal nicht täuschen werter M.M.? (damit ist nicht Ihre Aussage NICHT RR zu werden gemeint)
Gerbi meint
Sie haben Herrn Schafroth vergessen in Ihrer Umfrage. Bei der Zwickwahl würde er viel mehr Stimmen bekommen.
M.M. meint
Er ist derzeit kein nominierter Kandidat.
Rampass meint
was ist bloss passiert, dass in BL schon nur die Môglichkeit besteht, dass ein RR mangels Gegenkand. in stiller Wahl gewählt werden könnte? Und dann noch jem. von der CVP, die in der Regierung nachgerade nicht das Geringste verloren hat. Diese profillose, gnadenlos opportunistische Schlingerpartei, die angeblich christliche Werte vertreten soll?
Wie blind muss man bei BDP und GLP sein, dass man sich mit der CVP ins Bett legt.
Bei der SVP begreif ich es ja noch, das die der CVP den Schmus bringt, damit Smiley-Weber eine geringe Chance hat. Aber die FDP?! Mehr über den Tisch ziehen lassen, geht jetzt nun wirklich nicht mehr.
Lasst das der CVP nicht durchgehen. Deren RR-Kandidat steht für gar nix und wirbt mit Pragmatismus – „super-Programm“…,
Naja, mit der Macht ist es wie mit dem Geld: non olet…
Chienbaese-Baerti meint
Was sollen diese dummen Sprüche gegen die CVP bewirken? Der Kampf um die Ersatzwahl für den verstorbenen Regierungsrat Peter Zwick, beginnt offiziell am 22. April. Und bis dahin können noch jede Mange Gegenkandidaten und -kandidatinnen nominiert und aufgestellt werden.
Öise Toni steht nicht für „gar nix“, sondern für eine solide Exukutivarbeit mit gesundem Menschenverstand.
Und Pragmatismus ist nicht schlecht zu reden!
Rampass meint
@CVP- Baerti: zum GLÜCK ist es Euer Toni, denn meiner ist er ganz bestimmt nicht! Ihr werdet sehen, wie eure Opportunisten-Partei spätestens im 2015 den Länge nach auf den Latz knallen wird. Dann nämlich, wenn BDP und GLP endlich merken, dass nur ihr Nächstenliebende und Gesundbeter was vom Bündnis hatten. Wenn die das gemerkt haben, könt ihr eurem NR- und RR schneller vergessen, als ihr Amen säuseln könnt. Das ist euer Karma und das habt ihr euch redlich verdient.