Ich bin ein bekennender Nichtwähler. Seit ich weiss nicht wie vielen Jahren bin ich am Wahlsonntag erstmals bei dieser Mehrheit gewesen.
Wenn ich mir dieses Bild der im Landkanton Gewählten anschaue, dann muss ich sagen, dass ich sehr froh, ja geradezu erleichtert bin, diesen Zirkus nicht mitgemacht zu haben.
(Wobei ich einschränkend sagen muss, dass ich den Nussbaumer gewählt habe, weil ich dessen Positionen zu Europa und Klima weitgehend teile. Und überhaupt so als Mann.)
Ich stelle mir also vor, ich hätte bei der FDP den Stücki oder die Frau Schenker gewählt.
Was ich am Sonntag bekommen hätte, wäre schon wieder Schneeberger gewesen. Auch wenn ich sie gestrichen und den Stücki und die Frau Schenker gleich zweimal auf die Liste gesetzt hätte.
Die unumstössliche Wahrheit: Dieses Resultat stand schon vor den Wahlen fest und ich wundere mich, wie viel Geld der Stücki und der Buser für eine für sie von vornherein verlorene Sache ausgeben haben.
Apropos Christoph Buser: Sein vierter Platz ist nicht bloss eine bittere Niederlage, er ist das Ende seiner politischen Karriere.
„Das Volk“ hat jetzt zum zweiten Mal in aller Deutlichkeit gesagt: Mit diesem Mann wollen wir nichts mehr zu tun haben.
Und das ist das erfreulichste Ergebnis des Wahlsonntags.
Am Ende seiner Politkarriere ist auch Balz Stückelberger angelangt, obwohl die im Bezirk Arlese ihm nachrufen: „Wir lieben Dich!“
Er kann nichts mehr werden, ausser Landrat zu bleiben.
Obwohl: Eigentlich müsste er sich jetzt in der Parteileitung reinknien, weil das Ende von Buser auch eine Stärkung des liberalen Flügels bedeutet.
Doch Stücki hat es nicht so mit dem Reinknien.
Was ihn ja ein Stück weit auch sympathisch macht.
Weil SVP, SP, Grüne, EVP und BDP nicht in Frage kommen, hätte ich die Grünliberalen wählen können. Und hätte, was auch schon vorher feststand, dafür die CVP bekommen.
Wie blöd also müssen die Anhänger dieser Partei im Aufwind sein (plus 7’000 Parteistimmen), als Wahlverein einer Verliererpartei ( CVP minus 13’000 Parteistimmen) an den Hals zu werfen?
Weshalb denn das ärgerlichste Resultat von diesem Wahlsonntag, die Wiederwahl von Elisabeth Schneider-Schneiter ist.
Trotz der Mogelpackung mit der Kleeblatt-Liste hat die CVP-Frau gerade noch Dreizehntausend und ein paar Zerquetschte gemacht, dreitausend Stimmen weniger als letztes Mal.
Deshalb: Zum Glück ist’s jetzt vorbei.
Bleibt nur noch zu wünschen, dass alle anderen Gemeinden dem Beispiel von Arlesheim folgen: Hier ist es den Parteien untersagt, an jeden Pfosten ein Wahlplakat hinzuhängen.
Damit wir ganz im Sinne des Umweltschutzes von der optischen Umweltverschmutzung während Wahlzeiten verschont bleiben.
PS: Wir gratulieren Frau Graf zum Wahlsieg. Auch wenn wir weder sie noch Frau Schneeberger wählen werden. Wir haben im November Besseres vor.
Herr Iselin meint
Haben Sie jetzt gewählt (sie schreiben von Eric Nussbaumer) oder war das früher mal?
M.M. meint
nein, ich habe Nussbaumer dieses Mal gewählt, also ein semi-verweigerer