Mandatsverteilung Wahlregion 4 (Sissach, Gelterkinden, Waldenburg): 18 Mandate
M.M. / h.s. Ausgangslage: Um in der Wahlregion 4 ein Sitz zu erreichen, gibt es eine Hürde von 5,56%. 2007 reichte es bereits mit einem Wähleranteil von 4.7% zu einem Sitz.
Die EDU (2007, 0.53%) und die SD (2007, 3,69%) nehmen nicht mehr teil. Dies freut die SVP. Neu sind die BDP und die GLP im Rennen. Die BDP hat keinen Rückenwind aus einem nationalen Trend; ihre Liste ist nett aber kein Hammer.
Ja, die GLP nimmt teil. Sie hat in allen drei Wahlkreisen jeweils einen Kandidaten aufgestellt. Doch die Wähler sind im oberen Kantonsteil anders als in den Agglo-Gemeinden, irgendwie bodenständiger halt.
Die Folgen der Theaterabstimmung wird die FDP in der Wahlregion 4 kaum zu spüren bekommen. Weder positiv noch negativ. Die SP hat auch hier keine überzeugenden Argumente gegen den nationalen Trend. Die CVP nimmt gar nicht Teil. Die EVP wird immer stärker. Die GPS ist hier stark.
Die letzten Wahlen brachten zwei echte Wackelsitze, der eine ging an die Grünen und der andere an die FDP.
Voraussage für die Parteien
Die SVP bräuchte für einen weiteren Sitz einen Stimmanteilszuwachs von 3%. Sie wird Teile der EDU- und SD-Wählerstimmen erben und vom nationalen Trend beflügelt werden. Zudem kann sie in den CVP-Beständen wildern, da diese im Wahlkreis 4 nicht antritt. Markus Meier bringt zudem Wirtschaftskammer- und HEV-Power ein. Ein Sitzgewinn.
SP: Die Sozialdemokraten haben vier stabile Sitze.
Die FDP hat einen ausgesprochenen Wackelsitz. Schon wenige Prozente weniger hinter dem Komma – der Sitz ist weg.
Die GPS hat den dritten Sitz nur ganz knapp erreicht. Sie verfügt über keine neuen Kandidaten, die weitere Wählerschichten ansprechen könnten. Schon geringe Verschiebungen bewirken, dass sie einen Sitz verlieren wird.
Die GLP macht mit ihren drei Kandidaten Wahlkampf unter dem Motto „Es sind Wahlen und kein Kandidat geht hin“. Da und dort einen Apfel zu verteilen, reicht im Oberbaselbiet nicht. Die GLP nimmt der FDP und der GPS zwar wichtige Stimmen weg, trotzdem: Null Sitze.
Die EVP war bei den letzten Wahlen gar nicht weit von einem zweiten Sitz weg. Teile des EDU-Anhangs („mehr Gott, weniger Staat“), die wachsenden Freikirchen im oberen Kantonsteil sowie die von der FDP zur EVP gewechselte Zunzger Gemeindepräsidentin könnte es dieses Mal möglich machen, einen Sitz zu gewinnen.
Die BDP hat zu wenig Zeit gehabt, die Partei aufzubauen und ist deshalb kaum präsent.
Der Kampf um den 18. Sitz in der Wahlregion 4 wird sich zwischen EVP und GPS entscheiden. Wir neigen dazu, der EVP diesen Sitz zuzuschlagen. Aber im Grunde genommen ist dies ist völlig offen.
Partei | Sitze 2007 | Sitze 2011 |
SVP | 6 | 7 |
SPS | 4 | 4 |
FDP | 4 | 3 |
CVP | – | – |
GPS | 3 | 2 |
EVP | 1 | 2 |
GLP | – | 0 |
BDP | – | 0 |
SD | 0 | – |
Noch ein Wort zur Methode der Voraussage: Als Basis werden die Wahlergebnisse 2007 benutzt. Diese werden korrigiert mit den nationalen Trends der GfS 2007-2011. Insbesondere werden die Daten der Gfs zur soziodemografischen und soziokulturellen Struktur der Wähleranteile berücksichtigt.
Anschliessend wird eine Tabelle erstellt, damit eruiert werden kann, ob es bei 5%, 10%, 15% Wählergewinne resp. Verluste es zu Sitzveränderungen kommt. Dann werden die Besonderheiten der lokalenWählerstruktur mit den soziodemographischen und soziokulturellen Daten der GfS verglichen, sodass Wahrscheinlichkeiten bei der Wählerbewegung herausgearbeitet werden können.
Schlussendlich werden noch regionalpolitische Ereignisse (z.B. Theater) oder regionalpolitisch relevante Personen (z.B. Parteiwechsel einer Gemeinderätin in Zunzgen) oder lokale Parteiengruppierungen (z.B PER) berücksichtigt.