
In den nächsten Tagen wird wohl Basels Regierungspräsident Beat Jans seine Kandidatur für den Bundesrat bekannt geben.
Seine Chancen, tatsächlich gewählt zu werden, sind äusserst gering.
Zum einen stehen im Oktober in den eidgenössischen Räten grössere personelle Wechsel an, d.h., frühere Seilschaften, auf die er sich stützen könnte, weisen erhebliche Lücken auf.
Was aber viel stärker ins Gewicht fällt: Basel-Stadt ist zwar wirtschaftlich ein Riese, politisch jedoch ein Zwerg.
Gerade noch vier Leute wird Basel-Stadt am Oktober nach Bern schicken können.
Vier!
In der nächsten Legislatur wird mit Mustafa Atici noch ein einziger Parteifreund (wahrscheinliches Szenario) im Rat sitzen, plus Frau Herzog im Ständerat (wahrscheinlichstes Szenario).
Mit anderen Worten: Beat Jans wird im Amt auf keine Hausmacht aus der Heimat zählen können, selbst wenn man die Baselbieter Genossen noch hinzuzählt.
Das macht es nicht leichter.
Warum sollte also irgendjemand ernsthaft Interesse daran haben, einen Vertreter eines Kantons in den Bundesrat zu wählen – eines Halbkantons notabene – der politisch keine Rolle spielt?
Zumal Städter zu sein in diesem Parlament kein Qualitätsausweis fürs Regierungsamt ist?
Der Kanton Zürich demgegenüber ist mit 34 Parlamentariern vertreten und ab Oktober 2023 gar mit einem mehr. Plus mit zwei Ständeräten.
Das ist eine Hausmacht.
Zürich ist also nicht nur eine Wirtschaftsmacht sondern auch ein politisches Schwergewicht; bei allen wichtigen Fragen kommt man in Bern an diesem Kanton nicht vorbei.
Es ist deshalb für Zürich, auch für das bürgerliche Zürich, schwer zu akzeptieren, erstmals seit Jahrzehnten nicht im Bundesrat vertreten zu sein.
So gesehen ist die Ausgangslage für den Zürcher Jositsch bedeutend besser, als die für den Baslers Jans, Befindlichkeiten in der SP-Fraktion hin oder her.
Zur Ausgangslage gehört aber auch, dass das Momentum einen Kandidaten krönen könnte, der quasi aus den Nichts an die Spitze des Felds gespült wird.
Was derzeit wohl derzeit das wahrscheinlichste Szenario ist.
Pete Keller meint
Wäre die Nichtwahl eine nachhaltige Tragödie für das Land?
Anna meint
Werter MM, bin punkto Herrn Jans absolut mit Ihnen einverstanden. Ich würde es auf die Formel reduzieren: „Kann Herr Jans Bundesrat? Nope“.
Wenn man – nur so aus Spass – z.B. perplexity.ai fragt, was denn Herr Jans für Basel-Stadt schon so alles gemacht hat, kommt diese Antwort (natürlich nur eine Auswahl von AI):
Based on the search results, it is difficult to provide a comprehensive list of everything that Beat Jans has done for Basel-Stadt. However, here are some notable things that he has been involved in:
– Beat Jans has been the Regierungspräsident (head of government) of Basel-Stadt since 20212
– In June 2023, Jans helped to broker a compromise on the development of the real estate market in Basel-Stadt
– Jans has been working to restructure his department and ensure that the city is on track to meet its climate goals
– In August 2023, Jans had been in office for 100 days
It is likely that Jans has been involved in many other initiatives and projects during his time as Regierungspräsident, but further research would be needed to provide a more complete list.
Wie wesentlich diese Aktivitäten sind, mag jede/jeder für sich selbst beurteilen. Wer Weiteres suchen mag, sei herzlich dazu eingeladen.
Anonymus meint
Nur dies: Seit der Totalrevision der Bundesverfassung von 1999 werden die ehemaligen Halbkantone als Kantone bezeichnet. Von offizieller Seite wird seither der Begriff «Halbkanton» nicht mehr verwendet.
Jean Ubelhart meint
Wenn der Kandidat nicht Jositsch hiesse und innerhalb der SP keine Chance hat. Siehe Herzog-Effekt: Nominiert und von den Genossen gewählt wurde eine farblose und vermutlich auch überforderte Baume-Schneider. Einen zweiten Berset im Quadrat gibt es bei der SP nicht so rasch wieder.
Arlesheimrelodedfan meint
Der Hauptgrund warum Jans keine Chance hat ,sind die Grossbauern in der Bundesversammlung.Die akzeptieren keine Sachverständigen,die auch nur
einen Anschein von Links oder gar grün haben.Vor Jahren wählten sie im letzten Wahlgang Moritz Leuenberger ( urbaner Vegetarier ).
Ihr Schlachtruf: OTTO PILLER DER BAUERN KILLER
Jüngst : Eine Frau mit Diplom einer Bäuerinnenschule : Keine Chance
Die Brugger Maffia duldet niemand im Bundesrat,der zuviel über ihre Dreckeleien weis.