Die Baselbieter
Samira Marti, SP – die Frau mit noch immer grossem politischen Potenzial, hat ihren Zenit deshalb noch lange nicht erreicht. Wird wiedergewählt.
(Herr Dähler, neu Politbeobachter, erzählt in der BaZ grossen Unsinn: «Samira Marti wird abgewählt» Kann der Mann nicht rechnen? Selbst wenn die Grünen vier Prozent verlören – also doppelt soviel wie die nationalen Prognosen – und die SP nochmals ein Prozent – weshalb sollte sie? – reicht es dem grün-linken Lager mit 32% Wähleranteil für drei Sitze.)
Eric Nussbaumer, SP – wird für ein Jahr zum Nationalratspräsidenten gewählt. Danach ist er Rücktrittskandidat mit dem Hobby EU. Miriam Locher, die Nachrückende, wird ihn noch vor Ende der Legislatur beerben. (Ach was wäre dem Baselbiet alles erspart geblieben, wäre Nussbaumer statt Weber in den Regierungsrat gewählt worden. Aber nein, die Grün-Liberalen mussten mit einem chancenlosen Kandidaten reingrätschen.)
Thomas de Courten, SVP – erinnern Sie sich noch, der galt mal als der Kennedy des Baselbiets. Ist nach zwanzig Jahren in Bern schwer in die Jahre gekommen. Sein Mandat ist seine Geschäftsgrundlage. Tritt spätestens 2027 zurück.
Sandra Sollberger, SVP, war bei ihrer Erstwahl 2015 politisch sexy, jetzt nicht mehr. Macht trotzdem weiter. Wird 2039 mit 66 und weiteren vier Amtsperioden zurücktreten.
Elisabeth Schneider-Schneiter, Die Mitte – die ewig unterschätzte Kandidatin. Das Problem ist nicht ihre Wiederwahl, sondern der Mangel an möglichen Nachfolger/innen. Weil da nix ist, wird sie notgedrungen bis 2051 bleiben müssen. Dann ist sie 87 – na und?
Daniela Schneeberger, FDP, Tochter, auf dem Weg zu ihrer letzten Tour. Weshalb nur eines interessiert: Wer belegt den zweiten Platz -Dätwyler oder Schenker?
Maja Graf, Grüne – braucht den Ständeratsjob zur Finanzierung eines Biobauernhofes – tritt je nach Buchhaltung auch 2027 nochmals an. (Was Samira Martis Ambitionen entgegenkäme – wobei: die könnte auch schon 2027 Ständerätin.)
Sven Inäbnit, FDP – bräuchte den Ständeratsjob auch, weil derzeit stellenlos. Aber das wird nix. Am 23. Oktober endet eine politische Karriere, die keine war.
Florence Brenzikhofer, Grüne – Florence who? Das ist die, die auf der grünen Welle surft, du Depp.
Die Basler
Baschi Dürr – das Volk ruft ihn schon wieder nicht. Die Politik kann er am 23. Oktober abhaken.
Patricia von Falkenstein, eine Vertreterin derer von Eymann. Wer folgt ihr in acht Jahren nach – der Sohn oder die Tochter?
Katja Christ, GLP – Politbeobachter rätseln, was die GLP-Frau in den letzten vier Jahren in Bern gemacht hat. Wird deshalb wiedergewählt.
Sarah Wyss, SP – sie mag in Basel ja genügen, aber wie alle sehen, fehlt ihr die Kraft für nationale Debatten. Wird abgewählt.
Sibel Arslan, Basta – was soll man sagen ausser: Basler Folklore?
Mustafa Atici, SP, der Mann als Bundesrat, wäre mal was anderes, ja geradezu etwas wirklich Revolutionäres. Und deshalb gänzlich unwahrscheinlich. Die Kandidatur war immerhin ein guter PR-Coup. (Abgesehen davon – der Mann muss sich hinter Herzog und Jans nicht verstecken).
Eva Herzog, SP – ihre grösste Leistung? Niemand redet mehr von Anita Fetz. (Tanja Soland wird sie 2031 beerben. Merke: die SP ist ein Matriarchat).
Autsch, fast vergessen: Balz Herter, Die Mitte – Netter Kerl und politisch harmlos. Übt Schaulaufen für den Regierungsrat. Schlau.