Die Linke und die Grünen (besonders die in den beiden Basel) sind fest davon überzeugt, dass man mit soft-diktatorischen Massnahmen in Sachen Umwelt schneller Resultate erzielen kann, als über den schampar mühsamen Weg der direkten Demokratie.
Mit diesem System, wo jeder mitschnorren kann und zweifeln kann und verzögern und verhindern kann.
Und es jedermann überhaupt immer besser weiss. Geschweige denn die Frauen.
Ergo muss alles auf Teufel komm raus solange besteuert und verknappt werden, bis den Uneinsichtigen die Lust am Konsum gehörig vergeht.
Wir erleben die Renaissance einer vermodert geglaubten Erziehungsmethode: Wer nicht hören will, muss fühlen!
Auf der anderen Seite der Kampflnie befinden sich die Liberalbürgerlichen, die sich selbst und ihre nähere Umgebung mit der Behauptung belügen, der Erfindergeist werde es schon richten.
Besonders der geniale Erfindergeist der Schweizer, weshalb dieser gefördert werden müsse, weil wir dessen Ergebnisse – ganz tolle neue Produkte und Methoden – in alle Welt werden verkaufen und damit einen „echten Beitrag“ für die Umwelt leisten können.
Das Zauberwort der Liberalen ist „Innovation“.
Ein Simsalabim, dank dem Klimawandel und Plastikflut Spass machen soll.
Um es auf den Punkt zu bringen: Während die Linke mit einer Ökodiktatur liebäugelt – die Menschheit muss zu ihrem Überleben gezwungen werden -, ist das Gesellschaftskonzept der Liberalen ein grüner Feudalismus: Wer es sich leisten kann, lebt dank bester und neuester Technik weiter als wäre da gar nichts.
Quatsch, das Versprechen der Die Liberalen et al an die Zukunft lautet: Noch ein wenig besser als heute.
Das grundsätzliche Problem ist, was die Kandidatentristesse in den anstehenden Wahlen in aller Deutlichkeit zeigt, dass beide Konzepte überholt sind.
Weder die Linksgrünen- noch die Liberalbürgerlichen-Parteien haben Ideen für eine neue Gesellschaftsordnung.
Wahrscheinlich braucht es, um mal einen Anfang zu machen, eine schulterzuckende Gleichgültigkeit gegenüber den herkömmlichen Werten.
Weil, wie deren Ergebnis zeigt, sie nicht zukunftstauglich sind.
Daniel Recher meint
Thomas Kessler, schon mal gehört?
Tim Meier meint
„neue Gesellschaftsordnung“ tönt nach System-Change. Den gab es hier in Westeuropa vor ziemlich genau 30 Jahren. Den Ostblock in Form einer Ökodiktatur will niemand zurück.
Natürlich wird die Innovation das alles richten. Technologieverbote und Träumereien wie die ES2050 sind der falsche Weg. D macht das ja gerade vor.
quercus/Roswitha meint
Es wäre prima, wenn „kleinere“ Katastrophen zur Umkehr unserer Lebensweise reichen!
Niemand der gewählt werden möchte, wird entscheidende Änderungen beginnen wollen, nicht einmal vorschlagen.
Ich möchte mit Mut Tag für Tag leben, denn ich habe Kinder und Enkel. Und unterwegs tue ich, was mir möglich ist. Unser Leben hat sich bereits geändert, meine Wertvorstellungen auch. Ich benötige auch nicht mehr soviel Sicherheit, sondern mehr Freude heute.
gotte meint
gähn – kommentar unter Ihrem analytischen potenzial.
M.Frey-Vogel meint
nein, nicht gähn, für einmal stimme ich dem Autor zu, auf dessen Linie ich sonst selten bin: wir stecken voll fest in diesem quasi-ideologischen Dilemma, zwischen den VerordnerInnen und den Tesla-Blinden (für SRF Kultur noch -Blindinnen). Hinzufügen muss noch, dass nicht wenige beide Hüte gleichzeitig tragen: dann wird’s jeweils ganz lustig.
gotte meint
am anfang der legislatur wurde der gegenvorschlag zur initiative grüne wirtschaft versenkt. jetzt fordert fdp genau das, was sie vor 4 jahren verhindert hat – von wegen ideologie.
gotte meint
am anfang der legislatur wurde der gegenvorschlag zur initiative grüne wirtschaft versenkt. jetzt fordert fdp genau das, was sie vor 4 jahren verhindert hat – von wegen ideologie.