Ich weiss ja nicht, ob die Basler SVP die Lektion gelernt hat, dass nämlich eine Beschwichtigungspolitik gegenüber den bürgerlichen Partnern überhaupt nichts bringt.
Vor allem dann, wenn es, wie bei der Kandidatin Eymann, nicht um Politik geht, sondern um den Machtanspruch eines Familien-Clans.
Gerade so, als wäre Basel-Stadt das neue Sizilien.
Ich bin Strategieberater und als solcher würde ich der SVP-Leitung sagen: Welch perfekte Ausgangsposition der SVP für die #WahlenBS20!
- Die Ausgangslage ist, wie von den Wirtschaftsverbänden gefordert, termingerecht geklärt worden.
- Die SVP ist mit ihrer langjährigen Strategie, die bürgerlichen Partner mit gefälligen Kandidaten zu schmeicheln, endgültig und für immer gescheitert.
- Bei der Kandidatenkür für die Regierungsratswahlen hat die Partei den Tiefpunkt erreicht. Was bedeutet, dass es von jetzt an nur noch aufwärts geht.
- Die SP wird ihre drei Sitze holen, die Wiederwahl von Frau Ackermann ist aufgrund der Blockverhältnisse so gut wie gesichert.
- Der Sitz von Baschi Dürr wackelt arg, der vom CVP-Mann Engelberger wackelt etwas weniger.
- Die Kandidatin der GLP hat keine Wahlchancen; Frau Eymann könnte Baschi Dürr verdrängen. Was der SVP recht sein kann. Der rechte Rand einer marginalisierten FDP dient auch ihr => Nationalratswahlen.
- Die Kandidaten Suter und Hablützel sind verbrannt.
- Es muss ein neuer Kandidat her und zwar einer aus der Partei, der auch im bürgerlichen Lager respektiert wird. Zumindest ein bisschen.
- Es geht jetzt nicht mehr um einen Sitz in der Regierung, den man, mit wem auch immer, sowieso nicht kriegen kann. Es muss vielmehr sofort ein starkes Signal an die eigene Basis gesendet werden: Wir werden kämpfen!
- Von der Last der Rücksichtsnahme auf die LDP befreit, geht es bei diesen Regierungsratswahlen ab jetzt einzig um die Partei und deren künftigen Stärke im Grossen Rat.
- Der neue Kandidat muss noch nächste Woche bestimmt und bekanntgegeben werden.
- Die innerparteilichen Auseinandersetzungen müssen sofort ausgesetzt werden; es geht ums Überleben.
Will man das umsetzen, sehe ich nur einen Kandidaten in der SVP, der noch ein Überraschungsmoment darstellen könnte und als Person bei den anderen Bürgerlichen wenig Angriffsfläche bietet: alt-Grossratspräsident und Parteisekretär Joël Thüring.
Klar, der ist in der Partei umstritten. Wer bitte ist das in der SVP nicht?
Doch Thüring wäre ein starkes Signal an die eigene Gefolgschaft, dass man nicht mehr mit unberechenbaren Quereinsteigern punkten will , sondern mit einem aus eigenem Boden, der über eine lange und solide politische Erfahrung verfügt.
Mit allen Ups and Downs.
Was ihn deutlich von den beiden Kandidatinnen der LDP und GLP abhebt.
Also, aufgeht’s.
Lasst uns in den kommenden Monaten so richtig Spass haben.
PS: Mir ist es völlig egal, wer im Herbst gewählt wird.
Arlesheimreloadedfan meint
Die Basler dürfen zu mindest auf viele Diskussionen hoffen.
Es wird soviel Tinte fliessen,das bis Ende Jahr,in Basel die Existenz der Presse gesichert ist.