Es gibt nicht viel zu deuteln: Der Eymann-Clan ist dabei, sich für die nächsten Jahre, ja Jahrzehnte, politisch in Stellung zu bringen.
Eine Aufsteiger-Dynastie – „The little Kennedys of Little Basel“ – konsolidiert ihren Machtanspruch in der Daig-Partei LDP.
Da ist zum einen die Präsidentin der LDP, Frau Falkenstein, die sich mit ihrem Rücktritt aus dem Grossen Rat auf ihr Nachrücken auf den Nationalratssitz ihres zeitweise Partners Christoph Eymann vorbereitet.
Da sind deren gemeinsame Kinder, die Ambitionen auf den Grossen Rat hegen. Und da ist auch die Ehefrau von Christoph, Corinne Eymann, die ebenfalls die Absicht bekundet, für das Stadtparlament zu kandidieren.
Doch die derzeit schärfste politische Waffe hat der Familienclan mit Stephanie hervorgeholt. Die Nochnichtkandidatin macht aus ihren Ambitionen kein Geheimnis (mehr): „Das Regierungsamt würde mich reizen.“
Bleibt einzig noch die Frage, ob die alt-Bürgerlichen eine Kandidatur Eymann unterstützen werden.
Denn die FDP hätte mit ihr ein Problem.
Weshalb heute die Familie die Aktion „Dynastie“ startet.
Die Argumentation des Clans (CVP-Präsident Herter, Cousin Neffe von Christoph) und Frau Falkenstein geht jetzt so: Weil die Begrenzungsinitiative der SVP auf den Wahlherbst verschoben wurde, kann es keinen Pakt mit den Neubürgerlichen geben.
Basta.
Damit bleibt der SVP nur der Alleingang.
Und was bleibt der FDP?
Nichts.
Sie steht alternativlos auf der K(l)ippe.
Phil Bösiger meint
Herrlich, als weder FDP noch LDP noch CVP noch SVP (gottseibeiuns) – Wähler kann man dieses lokalpolitische, bürgerliche Trauerspiel ganz entspannt geniessen. Man reiche mir die Popcorn (nicht zu salzig bitte).
Marcus Denoth meint
Bis dann die Bürgerlichen dann wieder finanziell aufräumen dürfen, so wie sie es in der Vor-Herzog-Ära mit Ueli Vischer machen durften.
Und nein, nicht erst seit Herzog gibt es schwarze Zahlen, Vischer schrieb ins einem letzten Jahr ebenfalls schwarze Zahlen. Dies nach Jahren des Umbaus und Abbaus. Die Linken machten sich dabei die Hände nicht schmutzig, sie ernten dankbar, verteilen das Geld unter ihrer Klientel und versuchen die Geschichte so zu klitten, dass wegen ihnen der Kanton floriert. Und dank der Mehrheitsbeschafferin, welche ausser das zu stimmen, was die SP ihr sagt, aber so gar nichts kann, kann die SP regieren, wie es ihr und ihrer Klientel gefällt. Dass am Anfang ein Tal der Tränen mit einem harten Umbau- und Sanierungsprogramm stand, welches bürgerliche Regierungsräte durchzogen, wird bewusst nicht erwähnt. Auch dass Märchen, dass man wegen den Bürgerlichen im Schlamassel war, können sie ungehindert verbreiten. Dass am Anfang eine massive Steuererhöhung für den Mittelstand und die besser Verdienenden stand, welche zu einer massiven Landflucht ansetzte und nur noch Alte, Arme und Ausländer zurückliess: Geschenkt! Dass seit dem zweiten Weltkrieg die Linke immer wieder die Mehrheit im Regierungsrat hatte und so gar nichts zur Verhinderung dieser Entwicklung beitrug: Geschenkt!
Ich hoffe, dass die unfähige Gitarrenlehrerin und ihr mitregierender besserwisserischer Mann aus dem Amt gewählt und durch eine junge, von anderen Parteiblöcken unabhängigen Frau ersetz wird: Esther Keller! Dann wird der Regierungsrat wieder spannend.
Phil Bösiger meint
Ich bin sicher, dass Esther Keller den Regierungsrat bereichern würde – wohl auf Kosten der FDP. Auch meine Stimme könnte sie kriegen.
Und bitte bloss keinen Zucker an meine Popcorn.
Andreas Sturm meint
Scharf analysiert und exakt auf den Punkt! Der «Clan» Herter-Falkenstein-Eymann lassen die FDP/Baschi Dürr über die Klinge springen. Nicht weil es aus bürgerlicher Sicht koalitionspolitisch Sinn machen würde, sondern um die Macht des Familien-«Clans» auszubauen. Dabei gefährdet CVP-Präsident Balz Herter aus rein familiären Gründen die Wiederwahl seines Regierungsrats Lukas Engelberger. Die FDP mit Luca Urgese an der Spitze steht an der Seitenlinie und schaut dem Treiben regungs- und wohl auch machtlos zu. Im Herbst werden sie als Kleinstpartei ohne Vertretung in der Regierung aufwachen und sich wundern, wie das passieren konnte. So sieht Führungsanspruch bei den «bürgerlichen» aus. Wie grotesk ist das dann?
Karl Linder meint
Ist ja herrlich konsequent: Weil die Begrenzungsinitiative der SVP zu nahe zum Wahltermin verschoben wurde, sagt der LDP ‚das Bauchgefühl‘ (bz), dass man nicht mehr mit der SVP ins Boot hüpfen will. Ansonsten würde mal wohl. Das nennt sich dann überzeugende Politik. Oder von CVP-Präsi Herter (bz). Man muss sich mal die Logik dieser Aussage genau zu Gemüte führen. Nonsens.
M.M. meint
Eben. Da geht es nur noch um Clan-Interessen.