
Gestern bei der CVP – BaZ: Parteitag der Baselbieter Mitte läuft aus dem Ruder und bz: Emotionaler Parteitag der Baselbieter Mitte – doch am Ende wird der bürgerliche Schulterschluss gestützt.
Und: Die CVP/Mitte lässt offen, ob nicht auch die Kandidatur der GLP unterstützt werden soll.
Die nominieren heute und wie in der Gerüchteküche gemunkelt wird, soll die GLP mit einer ziemlich bekannten Person antreten; bereits unterstützt von ein paar eben so bekannten Persönlichkeiten aus anderen Parteien.
Doch bleiben wir bei den harten Fakten, bei Frau Sollberger-Muff aka Köppelin also, die folgsam auf der Linie von Herrn Blocher argumentierend, die Russlandsanktionen der Schweiz in Frage stellt, Klartext: ablehnt (Regionaljournal ab 2:30).
Mir hülfe [Anmerkung: sie ist Luzernerin] so nid, mir hülfe so leider nid. Mir hülfe so, wenn mir unseri guete Dienscht abiete, wenn mir neutral bliibe und so nach usse zeige für zuekünftigi Konflikt: uff d’Schwiiz cha mer sich verloh.
Was heisst das nun im Klartext, was ist der ideologische Hintergrund dieser parteiinternen Sprachregelung, die von der SVP-Kandidatin verbreitet wird?
Herr Blocher gibt in einem Meinungsbeitrag „Der Verleger hat das Wort“ für Frau Sollberger-Muff, Herrn Köppel, Herrn Hess, Herrn de Courten et al die neutralitätspolitische Generallinie wie folgt vor:
[….] Denn man müsste angesichts der gefallenen russischen Teenager-Soldaten auch die Frage stellen: Warum sind sie tot? Irgendjemand muss sie ja getötet haben.
Und damit sind wir bei der anderen Seite der Medaille: Wie in jedem Krieg kämpfen zwei Parteien. Die jungen russischen Soldaten wurden von ukrainischen Soldaten getötet. Diese wiederum werden durch den Westen bewaffnet, vor allem durch die USA, aber auch durch die EU. Sogar mit Unterstützung der neutralen Schweiz, welche die schweizerische Neutralität brach und damit Kriegspartei ist. Sie hilft mit, dass blutjunge russische Soldaten sterben müssen. Beispielsweise Eduard, Maxim, Boris oder Chan-Tsaj. Warum nur hat sich die Schweiz hier eingemischt?
Man soll sich nicht täuschen: Das ist todernst gemeint.
PS: Hätte auch nicht gedacht, dass ich mal mit ihm derselben Meinung bin. Ungewöhnliche Zeiten halt.
Rampass meint
Natürlich ist das todernst gemeint: wer die Neutralität aufgibt und vorgegebene Sanktionen telquel übernimmt, der ist Partei. Das lässt sich auch mit den neuesten Gummibegriffen wie „kooperative Neutralität“ nicht verwedeln.
Der bewährte schweizerische Approach – Umgehung von Sanktionen verhindern – wurde im BR mit Hilfe der – ehemals staatstragenenden – FDP in die Tonne getreten.
Baresi meint
Nur eine kurze Verständnisfrage, als die Schweiz z. B. Lieferungen von Flugzeugen zuliess (noch lässt?), die problemlos in Kriegsflugzeuge umgebaut werden konnten und bei deren Einsätzen Menschen gestorben sind, blieb sie neutral?
Urs Eberhardt meint
Moskau eifach!
F. Stein meint
Ein ehemaliger Fussballer gegen die Malerin? Auch das wird nicht einfach werden.
gotte meint
büza… at its worst.