Lasst uns nochmals zurückkommen auf den zweiten Kandidaten der FDP, der keiner ist, den man jedoch vorbehaltlos wählen kann.
Als Bürgerlicher.
Dazu zunächst nochmals dieser Kommentar, der die Ausgangslage seit heute auf den Punkt bringt:
Für mich die zentrale Frage bei diesen Wahlen: Was machen eher bürgerliche FDP- oder Mitte-nahe Leute bei diesen Wahlen: Wählen sie wirklich Sollberger oder sagen sie sich, der Noack ist zwar grau, aber Ende halt doch die bessere Wahl. Ihnen fehlt ein Kandidat wie Inäbnit, der in diesem grossen Segment viele Stimmen holen könnte. Für mich ein klare Schwäche der FDP. Es suggeriert ja auch noch zusätzlich, dass ein Inäbnit, die Wahl von Sollberger gefährdet hätte.
Das ist in der Tat die 17’000 Protestwählerfrage , plus noch ein paar tausend Stimmen von jenen, die lieber Inäbnit wählten als je Sollberger.
Aus politischen Gründen.
Seit heute ist Inäbnit tatsächlich auch Kandidat – er will wollte ja – wenn auch nicht in den kühnsten Träumen eines Liberalen damit zu rechnen ist, dass die FDP am Donnerstag sich noch eines Besseren besinnt.
Nein, die werden Sollberger – mit dem politischen Profil eines de Courten – mit Applaus bestätigen.
Doch damit ist Inäbnit nicht vom Tisch.
Er wird als liberaler Schatten hinter Sollberger her sein.
Wo sich die stramme SVP-Frau, um die abgedroschene Bezeichnung „Hardlinerin“ aussen vor zu lassen, in nächster Zeit auch immer zeigt, Inäbnit ist auch da.
Man wird sie in den liberal-bürgerlichen Kreisen an ihm messen.
Weil das mit der GLP mangels Personal wohl nichts werden wird und weite Kreise in der FDP und in den Mitteparteien die SVP-Kandidatin nicht wählen werden, ist Inäbnit die bürgerliche Alternative 2023.
Man kann es drehen und wenden, wie man will.
Was auch immer die Parteien über ihre Köpfe hinweg kungeln: Die Wählerinnen und Wähler sind frei und können auf den Wahlzettel schreiben, wen immer sie wollen.
Ist das nicht schön: Mit dem Binninger kommt man um den Mann der SP herum, den Wahlvorschlag der Sozis, der im Klartext bedeutet: Wir glauben auch nicht an den zweiten Sitz, tun aber so.
Die Frage ist demnach nicht, ob Inäbnit tatsächlich gewählt wird, sondern nur, wieviele Stimmen er im ersten Wahlgang macht.
Zum Beispiel so viele, dass es zu einem zweiten Wahlgang kommt (Nachwahl ist für 23. April 2023 festgesetzt).
Dann könnte es Inäbnit gegen Sollberger heissen, weil die FDP für die Nachwahl bis zum 20. Februar Zeit hätte, Inäbnit offiziell zu nominieren.
Ich bleibe dabei: die Wahlen werden spannend.
Wenn man nur will.
Henry Berger meint
Sollberger könnte schon ungewollt eine besondere Dynamik auslösen…
Klaus Kirchmayr meint
Einen zweiten Wahlgang wird es zu 99% nicht geben – viel zu wenige Kandidierende damit das im speziellen BL-Wahlsystem passiert – und 17’000 liberale Wählende, welche einen nicht nominierten Kandidaten aufschreiben…..
Bis jetzt sind das nur gute News für Thomas Noack, da die Wählenden sehr ungerne leere Linien auf den Wahlzetteln lassen… …auch wenn das die Parteien gerne hätten.
Ob das alles für BL gute News sind, lass ich jetzt mal offen…
Chienbäsebörti meint
Da soll wohl der Teufel mit dem Belzbub ausgetrieben werden. Als «Stadtbaumeister» des Hauptortes vermag er keine Ideen zu zeigen, wie man einen im Mittelalter aufgebauten Stedtlikern zukunftstauglich und lebenswert gestaltet. Und im Landrat nehme ich ihn als farblosen Hinterbänkler wahr.
Wenn er aber die «Märkli-Polizei-Versteherin aus dem Amt verdrängen könnte, wäre das eine reife Leistung.