Wer wissen will, wie Frau Sollberger tickt, muss sich dieses Interview auf Telebasel antun.
Sorry, geht aber nicht anders.
Interessant wird es dann, wenn sie die geübten Antworten nicht mehr weiterbringen, wenn sie sagt, was ihr einfällt.
Die Highlights vorweggenommen:
Zum obigen Zitat von Peter Knechtli von Onlinereports:
Da muss ich etwas dazu sagen: Der Journalist, den Sie erwähnt haben, hat vor sieben Jahren mal etwas zu mir gesagt und wartet schon lange auf eine persönliche Abrechnung. Deshalb ist der Herr kein einziger Kommentar von mir wert.
Morgen mehr auf Onlinereports?
Zum Thema Kita im Baselbiet, die relativ teuer sind, kommt die Kandidatin direkt zur Sache:
Also mir geht es mal darum, dass man nicht nur alles von einer Seite her anschaut und das ist die Seite der Eltern, die alles gern finanziert hätten.
Der Rest ist persönliches Geschwurbel.
Und schliesslich der Höhepunkt der Highlights: Auf die Frage, ob sich das Baselbiet für ein neues AKW, das die SVP fordert, ins Spiel bringen soll, antwortet sie:
Ja, ganz ausschliessen will ich das nicht, aber da ich bin zu wenig Experte, auch geotechnisch gibt es vielleicht geschicktere Standorte.
Geotechnisch kommt man da wohl nicht weiter – weil AKWs im Baselbiet in erster Linie und überhaupt per Verfassung verboten sind: „auf dem Kantonsgebiet oder in dessen Nachbarschaft keine Atomkraftwerke“ (§ 115 Energieversorgung).
Man kann ja nicht alles wissen.
Und schliesslich will sie eine Schweiz, wo die Schweizer noch Schweizer sein dürfen. Kultur und so, also wo im Schulzimmer ein Kreuz hängt und wo man noch ein T-Shirt mit dem Schweizerkreuz tragen darf, kurz wo “ wir unsere Gepflogenheiten ausleben dürfen“.
Marc Oliver Bürgi meint
Landratswahlen
Regierungsratswahlen
2023
Wer zum Teufel ist Manuel Ballmer (glp) und was zum Teufel labbert Sandra Sollberger (SVP) auf Telebasel, und dies nach 7 Jahren im Nationalrat und 4 Jahren im Landrat?!
Weber geht. Er ist Ingenieur und war Oberst i.Gst. Bleibt noch Lauber. Egal was man von ihm hält, er ist der einzige Magistrale, dem ich das Regierungsratsamt abnehme.
Danach kommt nichts mehr. Jetzt wo ich nur noch Zuschauer bin, fühle ich die Verzweiflung im Baselbiet.
Gehe jetzt mit meinem Sohn Bobby Car fahren…
Hyoscyamus meint
Originell ist auch die -natürlich weder belegte, noch irgendwie genauer erklärte- Aussage, die Linken haben die Energiepolitik an die Wand gefahren. Und man müsse sich aus Abhängkeiten lösen. Kommt derzeit dauernd von verschiedensten Exponenten der SVP. Nun, es ist gerade das Nichtstun und Blockieren dieser Partei, das uns immer noch so abhängig sein lässt von fremden Energielieferanten. Zum Glück hat dank der anderen Parteien wenigstens teilweise eine Aufgleisung in Richtung Unabhängigkeit mit Hilfe alternativer Energien stattgefunden.
Ich fahre mit rund 2000 bis 2200 km/Monat recht viel Auto. Der Treibstoff dafür kostet mich derzeit monatlich rund 70.- CHF mehr als vor einem Jahr. Das kann ich als „Mittelständler“ relativ locker wegstecken. Sprich: Die erwähnte „Entlastung des Mittelstandes“ durch Kraftstoffpreisreduktion ist reine Polemik, der Benzinpreis regt völlig jenseits des Angemessenen auf. Wenn die SVP den Mittelstand (v.a. Familien) entlasten will, dann wären günstige KiTas oder eine steuernabhängige Krankenkassenprämien bedeutend bessere Wege zum Ziel.
Schön, dass Frau Sollberger eine andere Lösung für ihre Work-Family-Balance gefunden hat. Viele Familien haben keine, in vielen müssen beide Eltern arbeiten, um überhaupt durchzukommen.
Und dass Lehrer heute so wenig Respekt geniessen, hat ganz direkt mit regelrechten Hetzkampagnen der SVP vor rund 20 Jahren zu tun, als diese Berufsgruppe permanent als Gruppe fauler Ferientechniker diffamiert wurde. Diese Haltung übernahmen sich unterprivilegiert fühlende Wutbürger freudig, die Wirkung hält immer noch an. Allerdings hat dieser Punkt recht wenig zu tun mit dem Lehrermangel. Da sind ganz andere Probleme dahinter, die sich nicht mit ein paar flotten Sätzchen beschreiben lassen. Noch viel übler geht es übrigens im Gesundheitswesen zu: Dort steuern wir mit Vollgas auf eine durch profitsucht verursachte Katastrophe zu. Aber am Ende sind da bestimmt auch die Linken schuld…
Nein, ich kann mit Frau Sollbergers Politik nichts anfangen. Da werden die Probleme viel zu oberflächlich abgekanzelt.