Auch in Basel-Stadt plätschert der Wahlkampf so dahin, wie eigentlich überall.
Am Wochenende habe ich via Twitter eine Meldung gelesen, wonach die grösste Bündner Tageszeitung eine lang vorbereitete Aktion mit einem Wahlmobil schon nach zwei Veranstaltungen wieder abblasen musste.
Dass sich die potenziellen Zuhörer nicht wie gewünscht auf den zentralen Plätzen einfanden, kann man ja noch verstehen. Dass aber auch die Kandidaten keine Lust verspürten, sich den Fragen des möglichen Publikums zu stellen, gehört wohl mit zum Bild, dass Parteien und Kandidatinnen in diesem Wahlherbst abgeben.
So ist halt jede Menge Klamauk angesagt.
Somit können wir die Wahlen’11 auch im Kanton Basel-Stadt abhaken. Gewählt sind:
- Beat Jans (sp)
- Silvia Schenker (sp)
- Peter Malama (fdp)
- Markus Lehmann (cvp) (ein Nationalrat für vier Jahre, dann ist wieder Schluss).
- Sebastian Frehner (svp) (ausser ihm macht in der SVP niemand Wahlkampf – der einzig „bedrohliche“ Kandidat Patrick Haffner hat sich irgendwo verschlauft).
Abgewählt wird Frau Lachenmeier. Die Grüne scheitert an der Mitte und auch daran, dass sie als Politikerin nie über das Kleinbasel hinausgewachsen ist.
Zur lahmen Ente hat sich in wenigen Wochen der Basler Regierungsrat und liberale Hoffnungsträger Christoph Eymann entwickelt.
Wenn der so weiter macht, wird er im Oktober gar als angezählter Regierungsrat aus dem Rennen steigen.
Was allerdings noch nicht das Ende seiner öffentlichen Karriere bedeuten muss. Es bleibt ihm noch immer die Option, Präsident der Grauen Panter zu werden.
Der GLP hätte der Mitteschulterschluss nur bei einer hohen Wahlbeteiligung etwas gebracht. Dank ihres hohen fixen Wähleranteils bei den Diasporakatholiken macht die CVP das Rennen.
Der Frau Fetz gratulieren wir herzlich zur Wiederwahl.
LINDER meint
Unsere Analyse zeigt ein etwas anderes Bild: Die CVP hat bei den NR-Wahlen stets schlechter abgeschnitten wie bei den Grossratswahlen. In diesem Listen-Verbund kann es deswegen uns Grünliberalen bereits bei ca. 7.8 % Stimmenanteil reichen für einen Sitz. Wir haben zwar am wenigsten Geld aller Parteien, die für einen Sitz in Frage kommen. Aber das lässt sich wettmachen. Zeitgeist und Programmatik sind entscheidender wie Geld in der Parteikasse.
Daniel Albietz meint
Endlich jemand, der die Sitzverteilung im Kanton BS nüchtern, ohne Höflichkeiten und wohl zutreffend voraussagt. 5 Proporzsitze zu verteilen, ist vor allem eine Frage der Arithmetik und damit der Listenverbindungen. Der Wahlkampf dient dann noch der individuellen Kosmetik und Gewissensberuhigung.
Die Aussage, die CVP werde den Sitz in 4 Jahren wieder verlieren, tönt allerdings nach Freizeitprognostik oder vielleicht eher Kaffeesatzleserei. Wenigstens berufen Sie sich nicht auf Sternkonstellationen. 😉