Ich habe letzte Woche in einer grösseren Bank einen Vortrag über Kommunikationsstrategien gehalten.
Unter anderem wies ich auf die noch immer nicht überall angekommene Erkenntnis hin, dass alles, was intern gesagt und geschrieben wird – also beispielsweise in E-Mails und im Intranet – öffentlich ist.
Man muss sich demnach immer bewusst sein, dass die als Hintergrundinformation an Mitarbeiter gedachte Mitteilung früher oder später bei einem Journalisten landet.
Die „Affaire SRG-Blattmann“ fügt dem nun ein weiteres Kapitel zu. Wer im vertrauten Kreis einen Vortrag zu einem brisanten Thema hält, tut gut daran, zuvor alle Handys einsammeln zu lassen.
Denn irgendeiner im Saal zeichnet den Vortrag bestimmt auf.
Und dann können alle mithören: Die Entgleisung des Armeechefs im O-Ton
PS: In meinem Mittwochskommentar – der ist öffentlich – befasse ich mich mit Adil Koller. Der Einstieg:
Ich kann ja Adil Koller gut verstehen. Der SP-Alphamann ist jung, also voller überschüssigem Testosteron und seit drei Wochen dort, wo er schon immer hin wollte: An die Spitze seiner Kohorte. Was ihm jetzt fehlt, ist eine politische Schlacht, in der er den Bürgerlichen eine schmerzliche Niederlage zufügen kann. Adil Koller will zeigen, dass er mehr kann, als sich am Gegner mit Wortschöpfungen wie „rechtskonservativ“ – ach wie putzig – abzuarbeiten.