Nein, es ist schon so, dass Herr Ballmer weiterhin im Amt bleiben kann. Er kann sich noch weitere drei Jahre mit den Baselbietern und dem Parlament um Kleinkram streiten.
Es ist ja seine Lebenszeit, die er mit Unsinn verplempert. 65 ist der Mann und die Jahre laufen ihm davon.
Wer nicht loslassen kann, den bestraft das Leben.
Herr Gysin, beispielsweise, hat mit der zweiten Bausparvorlage und der Ablehnung des Entlastungspakets mit 72 alles verloren. Dieser Abgang wird in Erinnerung bleiben.
Ab 1. Juli wird er erleben, dass er nicht mehr gefragt ist. So ist das in einer Demokratie.
Man kann den Tag, an dem man in die Bedeutungslosigkeit versinkt um ein paar Jahre hinausschieben.
Man bezahlt das mit dem in diesem Alter wichtigsten Gut: Lebenszeit.
Wer das nicht begreift, den bestraft das Leben. Was die 68-jährige Liestaler Stadpräsidentin am Sonntag erfahren musste.
Das Problem all dieser Leute ist, dass sie kein Konzept für den nächsten Lebensabschnitt haben.
Es sind nicht nur Politiker, die betroffen sind.
Um auf Herrn Ballmer zurückzukommen: es ist nicht so, dass er unbedingt im Amt bleiben möchte.
Es ist vielmehr so, dass er sich nicht vorstellen kann, wie es danach weitergehen soll.
Auch er wird aus dem bisherigen Netzwerk rausfallen. Er wird erleben, dass seine Meinung bei seinen Parteikollegen am Tag nach seinem Rücktritt nicht mehr gefragt ist.
Ein Blumenstrauss, ein paar Flaschen Wein, vielleicht noch ein originelles Zusatzgeschenklein (auch für die Gattin) zum Abschied.
Das war’s.
Welch traurige Perspektive.
Liberopoulos meint
Dieser Blogeintrag wiederspiegelt einfach das Problem, dass bei den bürgerlichen Parteien der Nachwuchs fehlt. Grund: politische Arbeit ist nicht attraktiv. Weil: 1. Unterbezahlt 2. macht man sich angreifbar 3. riskiert man seine Karriere in der Privatwirtschaft 4. Nimmt sie einem Lebenszeit 5. ist sie (resp. das Stimmvolk und die eigene Partei) undankbar. Fazit: Kluge Köpfe bleiben weg, Bürgerliche Politik bleibt auf der Strecke, links-grün übernimmt.
Walter Schumacher meint
Wie war das schon wieder im Kanton Baselland? Mit 64 wird man ausgemustert, ob man will oder nicht. Gelten da für verschiedene Bereiche andere Regeln oder hat man Angst, dass jemand nicht ersetzbar wäre?