Man gibt einer neuen Regierung 100 Tage Zeit, sich einzurichten. Doch weil bis zur Halbzeit politisch nicht viel geleistet wurde, muss man fast besorgt nachfragen: Ist jemand zu Hause?
Im Gegensatz zur Politik haben die Kriminellen im letzten Jahr ganze Arbeit geleistet – Gewalt und Velodiebstähle verunsichern. Und was meint der wiedergewählte Sicherheitsminister Dürr? Unerfreulich, gab es leider schon immer, wird besser, wenn die Regierung die Prioritäten zur Polizeiarbeit beschliesst, und so weiter und so fort.
Basel hat die höchste Polizeidichte der Schweiz.
Good News gab es für Eva Herzog, Beiname «die Glückliche». Es wurden mehr Steuern bezahlt als (taktisch) berechnet.
Die Landschäftler können es kaum fassen: eine halbe Milliarde mehr eingenommen als veranschlagt? Da braut sich etwas zusammen.
Beim Univertrag kippt die Stimmung.
Selbst wenn Baselland 20 oder gar 40 Millionen weniger bezahlen müsste, könnte ein neuer Univertrag vor dem Volk an den Finanzen scheitern. Die Basler Regierung muss die Unifrage von der Finanzfrage entflechten. Wie?
Mit einem mit Überschüssen finanzierten Regiofonds für gemeinsame Aufgaben.
Herr Brutschin hat sich mit einem Eingriff in die Marktwirtschaft bei der alten Post zu Wort gemeldet: Er ist stolz darauf, dass sie bis 2018 mit gekürzten Öffnungszeiten in Betrieb bleibt.
Er sollte besser ins nächste Flugzeug von EasyJet steigen und dem Unternehmen den EuroAirport als neue Europazentrale schmackhaft machen.
Bis März 2018 müssen die raus aus London. Sonst verlieren sie den Europaverkehr.
Gut, vielleicht gings bei der alten Post darum, sie als Platzhalter für den Marktplatzbahnhof der Herzstücklinie frei zu halten.
Von der nur eines als gesichert gilt: Herr Wessels wird beim Spatenstich nicht mehr im Amt sein.
Auf Facebook veröffentlicht der frohe Bauminister zum Frauentag ein Selfie mit einem Pussyhat (Pink) und reiste danach auf den Gurten zur Veranstaltung der liberalen SP-Prominenz. Was will er uns damit mitteilen?
Pussyhat für das linke Lager, liberales Positionspapier für den rechten Flügel?
Herr Cramer hatte seinen ersten Auftritt vor 2000 Lehrern und gestand ein, dass er eigentlich von nichts eine Ahnung hat. Das wird sich in den nächsten 50 Tagen wohl ändern.
Kollege Engelberger bewegt sich ebenfalls in einer steilen Lernkurve.
Er muss bei der Spitalfusion jetzt das tun, was Politiker hassen wie die Pest: Ergebnisse liefern.
Gemäss Pressebildern hat Frau Ackermann im Präsidialdepartement ihre Arbeit aufgenommen.
Herr Bahnerth würde den Präsidiumswechsel wohl so auf den Punkt bringen: Krawatte durch Schal ersetzt.
Zu den Problemen mit den zerstrittenen türkischen Fraktionen, Spionage in den Moscheen und Grauen Wölfen hört man von der Regierungspräsidentin kein Wort. Sie lässt ihre PR-Abteilung die Probleme verwedeln.
Die Nachfolgefrage des Stadtentwicklers ist viel wichtiger.
Es wird vorzugsweise jemand mit einem Uniabschluss in sozialwissenschaftlicher Studienrichtung gesucht. Also jemand Nettes ohne Querdenkerideen.
Dazu passt die Entgegennahme einer (bestellten?) Motion für «eine Anlaufstelle für die Gleichstellung von Menschen unabhängig ihrer sexuellen Orientierung».
Frau Ackermann sollte einen Blick in die Verfassung werfen.
Sie stellt alle Menschen vor dem Gesetz gleich und verbietet die Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung ausdrücklich.
Kapische?
Zuerst erschienen in der Basler Zeitung vom 5. April 2017
Hans meint
Ich bevorzuge den deutschen Begriff Muschihut.
Roland Stark meint
Nicht jeder Bildungsdirektor oder jede Bildungsdirektorin bringt soviel Demut und Selbsterkenntnis auf wie Conradin Cramer und auch die Lernkurve verläuft nicht bei allen so steil aufwärts. Häufig stagniert sie oder wählt den Sinkflug.