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Interessant an den Rückschlägen der SVP ist ja, dass ganz offensichtlich ein bestimmtes Politikmodell, das fast zwanzig Jahre recht erfolgreich war, nun an seine Grenzen gestossen ist: angriffiges Polarisieren.
Eigentlich ist das Schade, denn wer Lust am Schlagabtausch verspürt, weiss jetzt wieder, dass er in der Politik nichts mehr zu suchen hat. Das schweizerische System ist nur etwas für Weichspühler.
Die klare Ansage, die pointiert vertretene Meinung wird „vom Volk“ nicht goutiert. Die Mehrheit hat’s lieber nett und ausgewogen.
Claude Janiak, der Mann, von dem niemand so recht weiss, was der in Bern eigentlich politisch so treibt, und auch Frau Fetz, die nur noch die Aufmüpfige spielt, bieten die Vorlagen, aus denen in der Schweiz Politiker geschnitzt werden. Nachwuchs: richtet euch danach.
Gefragt ist der Typus des sozialgrünliberalbürgerlichen Harmlosen. Möglichst wenig parteipolitisch also, zart durchmoriniert.
Wer das nicht hinkriegt, kann sich der Gattung der Clowns anschliessen, so werden wie der umtriebige Herr Otto oder Berns Stapi Tschäppet. Tschäppät.
Wer jetzt meint, dies sei ein Lobgesang auf die SVP, der irrt. Es trifft alle.
Man erinnere sich an Herrn de Pury, dessen Weissbuch von wenigen aber von der Mehrheit abgelehnt wurde. Er gehörte zu der in diesem Land seltenen Gattung der „unkonventionell denkender Mensch“ eingereiht werden, der etwas bewegen wollte.
Wer so ist, ist völlig schweizuntauglich.
PS: Bei den Fliegen unterscheidet man übrigens zwei Grundtypen, die Spaltschlüpfer (Orthorrapha) und die Deckelschlüpfer (Cyclorrhapha). Erstere zwängen sich seitwärts ins Leben, die anderen gehen mit dem Kopf durch die Wand. (Wikipedia). Keine Ahnung, welcher Gattung „die Fliege“ angehört.
Mia meint
Der Schlagabtausch ist nicht das Problem, sondern die Respektlosigkeit anderen Menschen und Meinungen gegenüber.
«Dir verzellet ei Seich am angere Frou Bundesrätin» ist keine Meinung, sondern eine billige Beleidigung. Und von sowas haben immer mehr Leute genug. Zurecht.
Liberopoulos meint
Übrigens heute ist ein guter Bericht in der BaZ über Tschäppät (Danke P. Stähli) zu finden. Ich sage nur „Schmid, Blocher, Mother…“
Henry Berger meint
Wenn Sie Kampagnen-Journalismus so toll finden, dann empfehle ich Ihnen die Weltwoche…
Peter Stähli meint
Der Doppelmandatträger aus Bern heisst Tschäppät … Hinweis eines Bern-Baslers