Lange Zeit war es ja so, dass (auch) wir daran glaubten, ein totalitäres Regime wie China könne mit einer Krise, wie sie uns Covid beschert hat, viel besser umgehen.
Demokratien, zumal diese schwerfällige Vernehmlassungsdemokratie der Schweiz, wo auch die hinterletzte Organisation noch meint, mitreden zu müssen, könnten zusammenpacken.
Ihr Untergang sei besiegelt.
Und jetzt?
Der Schweiz wurde unlängst aufgrund verschiedener Parameter bescheinigt, dass sie die Pandemie recht gut gemanagt hat.
Während China auch im dritten Jahr Corona nicht in den Griff kriegt.
Weder ist es dem Land gelungen, einen ebensolch wirksamen Impfstoff zu entwickeln, wie es die kreativen Wettbewerbsforscher im Westen in rekordverdächtigen kurzen Monaten geschafft haben, noch ist die toleranzlose Null-Covid-Strategie aufgegangen.
Es sieht ganz danach aus, dass China mit seinem totalitären Topdown-Ansatz noch für längere Zeit nicht aus der Pandemie herausfinden wird.
Während wir covidmässig normale Zeiten ansteuern.
Was uns – optimistisch – schlussfolgern lässt: Vielleicht sind unter dem Strich diese über weite Strecken mühsamen demokratischen Systeme halt doch effizienter als Autokratien.
Anonymus meint
Die Schlussfolgerung mag ja zutreffen, aber totalitär oder demokratisch – zwei Staaten mit völlig unterschiedlichen Kulturen und Bildungsniveaus, zudem 1,402 Milliarden und 8,6 Millionen Menschen -, mit Blick auf die Bekämpfung einer Pandemie miteinander zu vergleichen, ist von mir aus gesehen unmöglich.
M.M. meint
Quatsch.
Hongkong 7.5 Mio. Einwohner, Situation läuft völlig aus dem Ruder.
Anonymus meint
Mit Verlaub, aber Quatsch sind diese Vergleiche völlig unterschiedlicher Ausgangslagen: Stadtstaat und Alpenland, ganz andere Mentalität (Asiaten/Europäer), ganz andere Lebensverhältnisse (Hongkong 6890 Einwohner pro km², Schweiz 188 Einwohner pro km² , völlig anderes Gesundheitssystem, u.s.w…
M.M. meint
Korea, Taiwan? Zürich 4798 Einw. pro km²
Aber ist egal.
gotte meint
sehr guter gedanke – viele haben in den letzten jahren mit autokratischen systemen geliebäugelt, die demokratischen debatten als gedöns abgetan und gemeint, wir seien im westen am verblöden und mit gendersternen absorbiert. stand am tag des kriegsausbruchs auch auf dem titel der köppelpost. es stimmt aber vielleicht eben grad nicht. die mühsame demoratische debatte ist dem strammen durchregieren überlegen. auch deshalb ist es ein skandal, dass die berner parteien die debatte in der europafrage derart gescheut haben und wir jetzt nichts haben, über das demokratisch gestritten werden kann.
Klaus Kirchmayr meint
Dem kann ich nur zustimmen. Ich hoffe den Parteien in Bern ist jetzt klar geworden, dass es bei der Europafrage nicht nur um eine paar Fränkli mehr oder weniger geht (Rosinenpickerei), sondern um Existenzielles wie Sicherheit und Freiheit.