Eine über 90jährige Frau, die ein offensichtlich abbezahltes Haus an hoher Marktwertlage besitzt – sonst hätte ihr die Bank die Hypothek schon längst wegen Nichttragbarkeit gekündigt – will Unterstützung vom Staat. Weil sie ihren Lebensunterhalt sonst nicht bestreiten kann.
Und die Leute sind empört. Über den unbarmherzigen Staat.
Bevor man ein saftiges Schnitzel essen kann, muss man die Sau, der das gehört, schlachten.
Die Leute sind empört. Über den unbarmherzigen Metzger.
Weil Stadtbäume halt weniger lang leben, als Bäume im Nationalpark, müssen 277 Stadtbäume in Basel gefällt werden.
Die Leute sind empört. Über die unbarmherzige Stadtgärnerei.
Ich denke mal, dass es Leute auf diesem Planeten gibt, die dazu sagen würden: Die Sorgen möchte ich auch mal haben.
G. Koller meint
Übrigens tolle Aufnahme! Erinnert ein wenig an M.C. Escher …
gotte meint
Ich bin auch empört. Darüber, dass man als Hausbesitzer mit Vermögen im Wert von 700000 in diesem Land offenbar Ergänzungsleistungen erhält.
Sissachr meint
Danke, Messmer. Ich kann sie nicht mehr ertragen, all die Aufbegehrer. Und die Besserwisser. Und die Radikalen, die so radikal für eine bessere Welt kämpfen, dass sich diese langsam in eine Hölle verwandelt.
Karl meint
Sind sicher Probleme auf hohem Niveau, würde sie aber auch nicht kleinreden, das wäre respektlos. Natürlich sind sie heutzutage von den Medien personalisiert, die Probleme. Müssten Sie als Publizist kennen, diese Tendenz. Aber wenn man in der Sache diskutiert, dann muss man anerkennen, dass die Werte einer Gesellschaft – hier die steuerliche Anreize – einfach nicht mehr stimmen. Kernfrage: weshalb soll man sich zurückhalten mit den Ausgaben im Leben? Auf ein Haus sparen? Ist doch totaler Nonsens, weil all diejenigen Mieter mehr Geld ausgeben können und unter dem Strich besser fahren (das betrifft in diesem Fall die Schichten bis zum unteren Mittelstand). Als Besitzer von Vermögen, und das ist man als Liegenschafts Besitzer, nimmt man sich zudem selber alle Möglichkeiten auf staatliche Zuschüsse. Keine Prämienverbilligung /Ergänzungs Leistungen/Sozial Hilfe. Nur: Was ist, wenn alle so denken, keiner mehr vorsorgt? Was kommen dann für Kosten auf die Gesellschaft zu? Ist das dann noch zahlbar? Mir schon klar: Gesamtheitliche Betrachtungsweisen haben keinen Stellenwert in der Politik. Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht, oder so.