Erinnern Sie sich noch an damals im Januar 2020 als aus einer chinesischen Stadt, von der wir bis dahin noch nie gehört hatten, die ersten Meldungen über ein neues Virus eintrafen – SARS-CoV-2, ein Name, den ich auf Anhieb nicht gespeichert habe.
Weit weg, dachten wir damals.
Als die chinesische Regierung die Millionenstadt vollständig abriegelte und den Einwohnern befahl, ihre Wohnungen nicht mehr zu verlassen, waren wir davon überzeugt: So etwas ist bei uns schlicht nicht machbar.
Dann kam Bergamo und die italienische Regierung verhängte für elf Gemeinden und 50’000 Bewohner ein striktes Ausgehverbot.
Na ja, die Italiener.
Im März lag ich ziemlich angeschlagen mit Covid-19 für zehn Tage im Bett.
In Spanien durften die Menschen während Wochen nicht mehr ausser Haus.
Schnitt.
Russland hat entlang der Grenze zur Ukraine inzwischen 150’000 Soldaten mit schwerem Kriegsgerät in Position gebracht.
In der Region Luhansk seien in den letzten Tagen 648 Verstösse gegen die Waffenruhe festgestellt worden, wird berichtet.
Donbass, Luhansk, Donezk – ist doch weit weg.
Oder eben doch nicht, weil das wieder so ein Covid-Moment ist?
Weil sich dort, in der eurasischen Steppe, etwas zusammenbraut, was unsere Vorstellungskraft als „Jetzt-seid-doch-alle-mal-nett-miteinander-Mitteleuropäer“ schon wieder überfordert.
Mal ehrlich – wer glaubt in der Schweiz an so einem Sonntag schon so was: Johnson warnt vor „grösstem Krieg in Europa seit 1945“
Rampass meint
China Januar 2020: Videos von Leuten, die auf der Strasse tot umkippen, gab’s nur von dort. Sonst von keinem anderen Land. Gut inszeniert?
Bergamo: das Gesundheitswesen südlich der Alpen läuft auf einem etwas bescheideren Level, Bestattunsinstitute hatten mit Ausfällen zu kämpfen, Kremation ist im katholischen Italien unüblich. Die Bilder bleiben hängen, die Story wird auch mit der x-ten Aufwärmung nicht besser.
Ukraine: das wird ein unfriendly Take-Over, wenn überhaupt. Kein Westler wird Truppen dorthin schicken. Über die Übungen der ukrainischen Milizler wurde im SF berichtet. Wer seinen Militärdienst absolviert hat, kann über diese Aufführung nur den Kopf schütteln.
Westeuropa interessiert sich nur für das russische Gas. Geliefert via Ukraine oder die Ostsee. Wird ja ja für die sogenannte „Energiewende“ benötig. Mit dieser selbstgemachten Abhängigkeit hat sich Westeuropa selbst in eine Falle manövriert. Jetzt mit „Sanktionen“ drohen? Selten so gelacht.
Marc Schinzel meint
Sollte Putin den brutalen Aggressionskrieg gegen die Ukraine wirklich auslösen (sein Entscheid, ob Krieg oder Truppenabzug, wird zwangsläufig schnell fallen), so wird das nicht nur für alle Beteiligten, zuallererst für die Ukraine, verheerend. Der Krieg wird auch die europäische Ordnung der kollektiven Sicherheit, die bis ins Jahr 1975 zurückgeht, zerstören.