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Tul­li­us De­struc­ti­vus

20. September 2017 By M.M.

Ei­gent­lich hat sich die An­ge­le­gen­heit mit dem Ver­zicht von Herrn Vet­ter auf sei­ne Wie­der­wahl als Land­schrei­ber er­le­digt.

Es war ein Feh­ler, ihn zu wäh­len, und sein Feh­ler war es, sich für den Pos­ten zu be­wer­ben. Al­le – auch er – wuss­ten um sei­ne De­fi­zi­te in Füh­rungs­fra­gen.

Doch die Ent­glei­sung des GPK-Prä­si­den­ten wäh­rend der De­bat­te um die or­ga­ni­sa­to­ri­schen Män­gel in der Lan­des­kanz­lei hallt nach. Der ver­ba­le Aus­fall von Han­spe­ter Wei­bel, die Lan­des­kanz­lei funk­tio­nie­re «trotz Land­schrei­ber», zeigt po­li­ti­sche Wir­kung.

Die Ver­lie­re­rin ist ein­mal mehr die SVP.

Oh­ne Zwei­fel, Han­spe­ter Wei­bel ist ei­ner der bril­lan­tes­ten Köp­fe im Land­rat. Und des­we­gen auch der um­strit­tens­te Land­po­li­ti­ker, weil er sel­ten die Ge­le­gen­heit aus­lässt, sein Ge­gen­über sei­ne in­tel­lek­tu­el­le Über­le­gen­heit spü­ren zu las­sen. Wes­halb ihm die Funk­ti­on als Prä­si­dent der Ge­schäfts­prü­fungs­kom­mis­si­on (GPK) auf den Leib ge­schnit­ten scheint.

Denn als Prä­si­dent der GPK kann das Al­pha­tier Wei­bel sein Na­tu­rell voll aus­le­ben.

Nichts scheint ihn mehr zu be­frie­di­gen, als nach Un­zu­läng­lich­kei­ten an­de­rer zu su­chen, und hat er sie ge­fun­den, die­se ins Schein­wer­fer­licht zu zer­ren und von al­len Sei­ten aus­zu­leuch­ten.

So ver­wischt sich denn im­mer mal wie­der, und in letz­ter Zeit im­mer öf­ter, die Gren­ze zwi­schen ob­jek­ti­ver Zu­stands­be­schrei­bung und ver­bis­se­ner Hatz.

Han­spe­ter Wei­bel mu­tiert un­ter al­ler Au­gen vom zu­pa­cken­den und des­we­gen weit­her­um re­spek­tier­ten GPK-Prä­si­den­ten der ers­ten Jah­re zu ei­ner Art Tul­li­us De­struc­ti­vus: Er fühlt sich im­mer dann in sei­nem Ele­ment, wenn er Streit an­zet­teln kann.

In­zwi­schen ver­spürt kaum noch je­mand Lust, sich auf Wei­bel ein­zu­las­sen.

Statt­des­sen lässt man ihn im Land­rat auf­lau­fen oder straft ihn in Wahlen ab. So bei­spiels­wei­se bei den letz­ten Na­tio­nal­rats­wah­len. Der be­kann­tes­te al­ler SVP-Po­li­ti­ker des Kan­tons lag am Wahl­sonn­tag drei Plät­ze hin­ter der bis da­to un­be­kann­ten Jac­que­li­ne Wun­de­rer.

Wei­bel hat­te das schlech­tes­te Er­geb­nis al­ler sie­ben SVP-Kan­di­da­ten ein­ge­fah­ren, da­bei hat­te er mit ei­nem Sieg ge­rech­net.

Die­se Schmach hat er bis heu­te nicht über­wun­den.

Os­kar Kämp­fer, der SVP-Prä­si­dent, wird sich, ob er nun will oder nicht, mit der Cau­sa Wei­bel be­schäf­ti­gen müs­sen.

Denn ein­mal mehr steht sei­ne Sie­ger­par­tei als Ver­lie­re­rin da: Mit sei­nem Fehl­tritt hat Wei­bel den Frei­sin­ni­gen den ro­ten Tep­pich hin­ge­legt.

Es ist das er­klär­te Ziel der neu­en Par­tei­füh­rung, einen der ih­ren zum neu­en Land­schrei­ber zu ma­chen. Im Lies­ta­ler Po­lit­be­trieb ist die­se zen­tra­le Schalt­stel­le der Macht ei­ner der wich­tigs­ten Jobs, den ei­ne Par­tei für sich re­kla­mie­ren kann.

Seit letz­tem Don­ners­tag ist die FDP ist auf der Su­che nach ei­nem Kan­di­da­ten mit gros­sem Be­kannt­heits­grad und vor al­lem mit ei­nem gut ge­knüpf­tem Netz­werk.

Die­se Kri­te­ri­en er­füllt ein Mann ge­ra­de­zu ide­al: Han­dels­kam­mer-Di­rek­tor Franz Sa­la­din, der un­ter In­si­dern als mög­li­cher An­wär­ter ge­han­delt wird.

Des­sen Zu­kunft bei der HKBB scheint un­ge­wiss. Denn die neue Prä­si­den­tin muss neu­en Wind in den Be­trieb brin­gen. Wes­halb es ein Wei­ter-so mit ihr wohl kaum ge­ben wird.

Die be­ruf­li­che Ver­gan­gen­heit von Eli­sa­beth Schnei­der-Schnei­ter könn­te ein Hin­weis sein: Kaum hat­te sie sei­ner­zeit ih­ren Job als Ge­mein­de­ver­wal­te­rin von Bi­el-Ben­ken an­ge­tre­ten, kün­dig­te in­nert kur­z­er Zeit das ge­sam­te Ka­der.

Sa­la­din – FDP, Lauf­en­tal und Netz­wer­ker: Wenn er sich für den Pos­ten in­ter­es­siert, ist er so gut wie ge­wählt.

Zuerst erschienen in der Basler Zeitung vom 20. September 2017

(c) Bild: Landeskanzlei

Kategorie: BaZ-Kolumne Stichworte: Basel-Landschaft, BaZ-Kolumne

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Przewrocki meint

    22. September 2017 um 00:12

    Selten eine so klare Bestandesaufnahme gelesen. Chapeau. Und die Darstellung ohne Zwischentitel nur mit Abständen. Manchmal wäre es hilfreich noch die Parteizugehörigkeit hinzufügen. Bitte noch ein paar schöne Herbstaufnahmen bei den nächsten Politkanalysen.

  2. Theo meint

    21. September 2017 um 08:56

    Man könnte ja – so utopisch das derzeit auch erscheinen mag – jemanden nicht wegen seines Parteibüchleins, sondern wegen seiner Fähigkeiten anstellen. Es gibt in den oberen Lohnklassen schon jetzt zu viele, deren Leistungsausweis sich mit ihrer Parteizugehörigkeit erschöpft (natürlich gibt es auch solche, die „trotz“ Partei fähig sind).
    Franz Saladin möchte ich die Fähigkeiten gar nicht absprechen – als Fusionsturbo wäre er für die SVP noch eine zusätzliche Schmach. On verra.

  3. gotte meint

    20. September 2017 um 08:44

    passt! sie sollten aber den hintergrund noch grün färben…

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