
It’s coming like the tidal flood
Beneath the lunar sway
Imperial, mysterious
In amorous array
Democracy is coming to the U.S.A.**
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Hätte ich diesen Beitrag heute Morgen verfasst, hätte ich festgehalten, dass Mexiko und Kanada die ersten Länder sind, die ab heute von Trumps „Special Economic Operation“ heimgesucht werden.
Doch jetzt ist es später Nachmittag, und nur noch Kanada bleibt betroffen, da Nummer 47 nach einem Telefonat mit Mexikos Präsidentin Sheinbaum entschieden hat, den Zollkrieg um einen Monat aufzuschieben.
Was ich eigentlich sagen wollte: Die Chancen, dass das Abkommen zwischen der EU und der Schweiz angenommen wird, haben soeben die 50%-Marke überschritten.
autonomisuisse, die winkelriedsche Kämpferin für eine „weltoffene, erfolgreiche und freie Schweiz“, verliert gerade ihren grössten Trumpf – ein Handelsabkommen mit Trump, dem vermeintlichen Bruder im Geiste.
Und selbst wenn es ein solches Freihandelsabkommen gäbe, wäre die Unterschrift auf dem rechtsgültig unterzeichneten Papier nichts gegen die Launen von 47.
Siehe die Handelsabkommen mit Kanada und Mexiko.
Als nächste habe er UK und die EU im Visier, sagte die Nr. 47 gestern Nacht.
Die seien so ungerecht.
Wobei – mit UK könne man sich arrangieren. Was im Klartext wohl bedeutet: Nochmals Pomp and Circumstance for Trump and Friends, dieses Mal bei King Charles.
Nun mal ernsthaft: Was hat die Schweiz da zu bieten?
Der Handelsüberschuss der Schweiz betrug im letzten Jahr 34,3 Milliarden Schweizer Franken. Und: Achtung Basler Grün-Linke-Geldverteiler – dieser Anstieg ist hauptsächlich auf die starken Exporte im chemisch-pharmazeutischen Sektor zurückzuführen, die im zweiten Quartal 2024 einen neuen Rekordwert erreichten.
40% der Schweizer Pharmaexporte gehen in die USA.
Wer glaubt, mit diesen Zahlen werde die Schweiz von Trumps „Special Economic Operation“ ausgenommen, glaubt wohl auch an den Weihnachtsmann.
Man stelle sich also folgendes Szenario vor: Die Schweiz lehnt – mit ihrer vermeintlich überlegenen Schwarmintelligenz – den zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Vertrag mit der Europäischen Union ab.
Gleichzeitig steht die Schweiz ohne Handelsabkommen mit den USA da, kämpft vielmehr mit 25% Exportzöllen der USA.
Gibt es wirklich jemanden, der oder die ernsthaft glaubt, dass die Schweiz ein solches Szenario länger als zwei Jahre überleben könnte?“
Okay, sagen wir drei Jahre.
Nochmals: Wir liegen bei 51%, dass der Vertrag angenommen wird. Von Volk und Ständen.
**Cohens Democracy ist einer meiner Lieblingssongs. Weil er eine poetische, kritische, aber letztlich hoffnungsvolle Reflexion über die Herausforderungen und das Potenzial der Demokratie ist, insbesondere in den USA.
Gut, der Song stammt aus dem Jahr 1992, da war Trump noch im Immobiliengeschäft.