Der republikanische Senator meint das mit „Trump for Pope“ durchaus ernst, jedenfalls ist es kaum denkbar, dass er sich vor einem Millionenpublikum auf diese Art und Weise über Trump lustig macht.
Was wir ja durchaus so interpretieren; in aller Ernsthaftigkeit.
Der gegenwärtige Schulterschluss zwischen Trump-Anhängern und konservativen Katholiken ist historisch gesehen denn auch ein bemerkenswerter Paradigmenwechsel, ist es doch noch nicht allzu lange her, da galten Katholiken in den USA als unamerikanisch.
Weil sie gegenüber einem ausländischen Machthaber (Papst) loyal waren.
Überdies gehörten Iren, Italiener, Polen zur sozialen Unterschicht, denen es an protestantischem Arbeitsethos mangelt, am Selbstverständnis der Mehrheit: Gott liebt den Erfolgreichen.
Dem ersten Katholiken (und irischtämmigen) im Präsidentenamt, John F. Kennedy, wurde unterstellt, er würde auf Geheiss des Vatikans regieren.
Und jetzt?
Die katholische Kirche ist für die Maga-Führungsschicht offenbar zum Symbol einer verlorenen Welt geworden, weil sie Hierarchie und Beständigkeit verspricht in einer als chaotisch empfundenen Moderne.
Einer der Vordenker ist Steve Bannon, der den Katholizismus als kulturelle Waffe im globalen Kulturkrieg zu nutzen versucht. Sein Netzwerk soll im Milieu der katholischen Rechten offenbar gut verankert sein.
Es gibt denn auch einige auffällige ideologische und strategische Überschneidungen: Man lehnt liberale Werte wie Abtreibung LGBTQ-Rechte oder Genderpolitik ab; man verteidigt „traditioneller Familienwerte“; man beklagt Säkularisierung und die „kulturellen Dekadenz“ des Westens. Kurz: Die katholische Kirche steht für Ordnung, Autorität, Identität.
Fun Fact: Donald Trump hat dieser Tage den – gemessen an Franziskus – erzkonservativen New Yorker Erzbischof Kardinal Timothy Dolan als seinen Favoriten für die Nachfolge von Papst Franziskus genannt.
Damit hat sich das mit Papst für Dolan erledigt.
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Amerikanische Kinder sollen schon mal den Gürtel enger schnallen: